Das Yorck-Kino in der Yorckstraße in Berlin soll abgerissen werden - zumindest wenn es nach den Plänen des Hausbesitzers geht. Dies bestätigte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gegenüber dem RBB. Bisher wurde aber kein konkreter Zeitplan für das Vorhaben bekannt.
Die Berliner Yorck-Gruppe betreibt insgesamt zwölf Kinos in Berlin. Das Yorck-Kino liegt in einem denkmalgeschützten Gebäudekomplex zwischen Yorck- und Hagelberger Straße und wurde zwischen 1881 und 1899 erbaut. Insgesamt umfasst das Ensemble 300 Wohnungen in 20 Häusern. Das Yorck-Kino gilt als "Mutterhaus" der Kinogruppe.
In den vergangenen 20 Jahren wurde der Komplex mehrfach verkauft und gehört gegenwärtig drei Parteien. Gemäß den Plänen aus dem Vorbescheidsantrag wird das Kino mitsamt einem Nebenhaus durch einen Neubau mit Wohnungen und einer Tiefgarage ersetzt. Das Kino könnte jedoch mit in den Neubau einziehen. Auch das Hotel Riehmers Hofgarten sowie weitere Gewerbeflächen in der Yorckstraße 83 sollen in Wohnungen umgebaut werden. Für die Dachgeschosse ist geplant, diese zum Teil aus- und umzubauen.
Das Yorck-Kino könnte in den Neubau einziehen
Die komplette Front der Yorckstraße gehört einem türkischen Investor. In unbestätigten Berichten heißt es, dass er sämtliche Wohnungen hochwertig sanieren und in Eigentumswohnungen umwandeln wolle.
Das Kino könnte in dem Neubau dann einen neuen Platz finden. Eine Sprecherin der Yorck-Gruppe sagte am Freitag dem RBB, man sei in konstruktiven Gesprächen mit dem Besitzer des Gebäudes, um den Kino-Standort langfristig zu erhalten.
Senatsverwaltung wehrt sich gegen Abriss der Yorck-Kinos
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg lehnt die Investorpläne ab. Zudem muss der Senat weitere Widersprüche prüfen. Die Senatsverwaltung prüft im Laufe des Sommers die Angelegenheit. Katrin Lompscher (Linke), Senatorin für Stadtentwicklung, machte aber gegenüber dem RBB den Kinofans Hoffnung: "Insofern kann ich nur sagen, dass ich privat gerne dort bin und mir wünsche, dass das Yorck-Kino bleibt und die Riehmers Hofgärten als solche erkennbar bleiben." Planungsexperten der Senatsverwaltung würden derzeit noch den Widerspruch prüfen.
Auch der Vorsitzende des Berliner Mietvereins, Reiner Wild, äußerte sich gegenüber radioBERLIN 88,8. Wild beklagte den Verlust von Wohnqualität und Kiezkultur an der Yorkstraße, die mit dem Neubau "höchstmöglicher Rendite" geopfert würden.
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