Angela Merkel und Xi Jinping sind dabei, wenn die Pandas offiziell übergeben werden. Besucher können die Bären ab Donnerstag sehen.

Nachdem die beiden Großen Pandas bereits auf dem Flughafen in Schönefeld wie Staatsgäste empfangen worden sind, wird es jetzt noch einen Staatsakt im Zoo zu ihrer Begrüßung geben. Am Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Chinas Staatspräsident Xi Jinping dabei sein, wenn die beiden Tiere offiziell an den Zoo übergeben und erstmals zu sehen sein werden. Bislang sind Meng Meng (Träumchen) und Jiao Qing (Schätzchen) in Quarantäne im Innenbereich.

Für die Zoobesucher bedeuten die Feierlichkeiten rund um den Panda-Festakt zahlreiche Einschränkungen. Bereits am Dienstagabend beginnen die Arbeiten für den Aufbau einer Sperrzone im Zoo. „Ab Mittwochmorgen ist der Bereich rings um das Panda-Gehege weiträumig abgesperrt“, sagt Zoo-Sprecherin Philine Hachmeister. Die Tierfreunde könnten an diesem Tag weder die Menschenaffen noch das Antilopenhaus sowie das Elefanten- und das Raubtierhaus besuchen. Mit etwas Glück halten sich die Elefanten auf der Außenanlage auf, dort sind sie zu beobachten.

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Zoobesucher können Pandas ab dem 6. Juli sehen

Das Elefantentor an der Budapester Straße bleibt am Mittwoch für Besucher, die nicht zum Empfang eingeladen sind, geschlossen. Um 15 Uhr soll die Veranstaltung mit den Staatsoberhäuptern beginnen. „Vorab sind schon kurze Grußworte geplant“, sagt Philine Hachmeister. Mit dabei sind auch der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sowie natürlich Zoodirektor An­dreas Knieriem und Frank Bruckmann vom Aufsichtsrat des Zoos. Die Reden sollen nicht länger als fünf Minuten dauern. Dann kommt der große Augenblick: Vorhang auf! „Entweder sind die beiden Pandas in ihrem Innengehege durch die Glasscheibe zu sehen oder auf der Außenanlage“, sagt die Zoosprecherin. Das hänge auch davon ab, ob die Tiere überhaupt Lust hätten, nach draußen zu gehen. Es könnte auch sein, dass sie fressend in ihrem gläsernen Innenbereichen sitzen bleiben.

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Die Zoobesucher werden am nächsten Tag erstmals Gelegenheit haben, die Neuberliner zu begrüßen. Vom 6. bis 9. Juli veranstaltet der Zoo von 10 Uhr bis 17 Uhr ein chinesisches Fest rund um den Panda-Garten. Mystische Masken, Brokat- und Seidenstickerei sowie filigrane Papierschnitte sollen den Besuchern einen Eindruck von der exotischen Heimat der beiden Pandas vermitteln. Qingcheng-Kämpfer werden ihren Kampfkunst-Stil vorführen, zu Klängen der Bambusflöte wird es eine chinesische Tee-Zeremonie geben. Der Eintritt zum Fest ist kostenlos, es wird lediglich der reguläre Preis für den Zoo an der Kasse fällig.

Die Pandas haben sich im Zoo bereits gut eingelebt

Seit zehn Tagen lebt das Panda-Pärchen im Zoo. Für knapp zehn Millionen Euro ist dort ein neues Gehege mit Außen- und Innenanlagen sowie einem Funktionsgebäude mit Vorratslager, Klinik und Ställen entstanden. Die Tiere hätten sich sehr gut eingelebt, sagt Philine Hachmeister. Ein Zeichen dafür sei, dass sie gar nicht mehr auf den Bambus, der aus China eingeflogen wurde, bestehen. Viel lieber mögen sie offenbar die niederländische Sorte, die künftig alle zehn Tage geliefert wird. Mit dieser problemlosen Futterumstellung habe man eine Sorge weniger, so die Sprecherin. Das Weibchen Meng Meng soll die aktivere sein, sehr neugierig, freundlich und charmant. Jiao Qing benimmt sich hingegen wie ein typisches Männchen. Kommt das Futter nicht schnell genug oder bekommt das Weibchen zuerst einen Leckerbissen, protestiert der Bär laut.

Pandas aus China zu bekommen, ist ein diplomatischer Akt. Die Tiere sind selten und in China „heilig“, wie Botschafter Shi Mingde betonte. „Ich hoffe, dass sich die beiden verlieben und ihre Liebe Früchte trägt“, sagte er bei der Vertragsunterzeichnung. Früher waren die Pandas Staatsgeschenke aus China, heute werden sie für etwa eine Million Dollar pro Jahr ausgeliehen. Ins Ausland entsandt werden dabei nur Tiere aus Zuchtstationen, die nicht eng miteinander verwandt sind. Der Zoo wird als einziger Tiergarten in Deutschland wieder Pandas zeigen.

Am 7. und 8. Juli steht der G20-Gipfel in Hamburg bevor. Das Treffen lässt sich für Chinas Staatspräsident mit einem Besuch im Berliner Zoo gut verbinden. Nicht umsonst wird von der Panda-Diplomatie gesprochen.

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