Einen Tag, nachdem das Brandenburger Tor als Zeichen der Solidarität mit der Partnerstadt London in den Farben des britischen „Union Jack“ leuchtete, wurde am selben Ort die neue Berlin-Kampagne der Stadt vorgestellt. „#freiheitberlin“ lautet das Motto der Kampagne, mit der Berlin in Zeiten des Populismus und der Terrorangriffe für sich wirbt.
Dazu nutzt die Kampagne Freiheitszitate berühmter Menschen. „An alle Extremisten und Terroristen gerichtet: Hier ist Freiheit, Ihr könnt nicht gewinnen“, sagte Regierungssprecherin Claudia Sünder zum Auftakt am Freitag vor dem Brandenburger Tor.
Zu den verwendeten Zitaten gehören Sätze von Willy Brandt („Im Zweifel für die Freiheit“), Jean Paul („Berlin ist mehr ein Weltteil als eine Stadt“) und Rosa Luxemburg („Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“). In zwei Wochen wird die Kampagne um Fotomotive erweitert.
Unter dem Hashtag #FreiheitBerlin sollen Berliner außerdem ihre eigenen Freiheitsbegriffe beschreiben, die dann in die Kampagne einfließen werden. „Berlin kann Freiheit“, lautet das Zitat des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD), das auf den Markenkern der Stadt verweisen soll. Denn nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap im Auftrag der Hauptstadt-Marketinggesellschaft Partner für Berlin verbinden 78 Prozent der Befragten die Hauptstadt mit dem Begriff „Freiheit“.
Für 64 Prozent der international Befragten steht Berlin zudem als Symbol für die friedliche Revolution von 1989. „Mit der Initiative bekennt sich Berlin zu seinem Selbstverständnis von Freiheit und setzt damit ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz“, sagte Partner-für-Berlin-Geschäftsführerin, Andrea Joras. Anlass der Werbekampagne ist der 60. Jahrestag der Römischen Verträge, die am 25. März 1957 unterzeichnet wurden und den Grundstein für die Europäische Union legten.
Mehrere prominente Berliner unterstützen die Aktion. „Nur wer die Freiheit nicht schätzt, kann Europa infrage stellen“, heißt der Slogan des Schriftstellers Nicol Ljubic, der seit 1999 in der Stadt lebt. „Berlin gibt meiner Biografie ein Zuhause“, begründet Ljubic die Teilnahme an der Kampagne. Für den Hertha-Profi Fabian Lustenberger ist das Faszinierende an Berlin, sich unerkannt in der Stadt bewegen zu können. Die Moderatorin und Regisseurin Mo Asumang schätzt die Toleranz der Berliner. „Ich kann mit meiner dunklen Hautfarbe durch die Stadt gehen, und niemand sieht mich an“, sagt Asumang. Mit dabei sind auch Union Berlin, Modeschöpfer Michael Michalsky und der Gründer der Sozialhelden e.V., Raul Krauthausen.