Wista zieht positive Bilanz des vergangenen Jahres

Die Zahl der Beschäftigten am Wissenschafts- und Gewerbestandort Adlershof ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Inzwischen arbeiten dort rund 16.800 Menschen, ein Plus von 5,3 Prozent, nachdem sie im Vorjahr stagniert war. Wie die Betreibergesellschaft Wista-Management am Montag in einer Umfrage unter den 1041 Unternehmen und Einrichtungen ermittelte, lagen deren Umsätze und Haushaltsmittel bei 1,94 Milliarden Euro, 7,4 Prozent mehr als 2016. Gewinne oder Verluste wurden nicht ausgewiesen.

„Selbst im Vergleich zur florierenden Wirtschaft Berlins hat der Hochtechnologiestandort Adlershof 2016 außerordentlich gut abgeschnitten“, sagte Wista-Geschäftsführer Roland Sillmann. In ganz Berlin war die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um 4,4 Prozent gewachsen. Starke Zuwächse meldeten in Adlershof die Segmente Medienstadt und Wissenschafts- und Technologiepark. Insgesamt seien die Unternehmen deutlich optimistischer als im Vorjahr, hieß es.

Auch internationale Unternehmen siedeln sich an

„Die Umsätze der Firmen können sich sehen lassen. Wachstumsraten, die selbst die Chinesen kaum erreichen.“ Im vergangenen Jahr hätten sich weitere 45 Unternehmen allein im Technologiezentrum angesiedelt, sagte Sillmann. Als Beispiele nannte er das Hochtechnologieunternehmen Trumpf mit seiner Laser GmbH, den belgischen Luft- und Raumfahrtkonzern Sonaca und das amerikanische Unternehmen II-VI Incorporated. „Ausschlaggebend für die inzwischen auch internationale Anziehungskraft des Wissenschaftsstandortes Adlershof sind nicht nur das wissenschaftliche, sondern auch ingenieurtechnische Zusammenspiel der Unternehmen“, so Sillmann. Ein Beispiel dafür sei die Zusammenarbeit zwischen der Humboldt-Universität, dem Ferdinand-Braun-Institut und dem Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik. Im Ergebnis der gemeinsamen Forschung und Entwicklung von Apparaturen konnte erstmals an Bord einer Höhenforschungsrakete im Weltraum ein „Quantengas“ erzeugt werden. „Die bei diesem Experiment gesammelten Kenntnisse könnten auch zur Entwicklung einer neuen Computergeneration beitragen“, sagt Professor Peter A. Frensch, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität.

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sagt, dass „von einem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort heute mehr erwartet wird als reine Vermietung der Flächen“. Es gehe um Netzwerke, Kooperation und Entwicklung. „In diesem Sinn bietet die Wista nicht nur in Adlershof, sondern auch in Tegel, Schöneweide, Charlottenburg und Dahlem jungen wie auch etablierten Unternehmen und Wissenschaftlern den notwendigen Raum“.

Der Standort Adlershof hat noch eine Besonderheit. Dort finden Menschen auch Wohnungen und haben eine weitläufige Parkanlage vor der Haustür. 2300 Wohnungen sind bislang gebaut worden. In der Planung sind weitere 1000. 153 Studenten-Apartments wurden bislang fertiggestellt.

Eine der Herausforderungen für die Wista GmbH ist in diesem Jahr die Entwicklung des 45 Hektar großen Areals auf dem ehemaligen Verschiebebahnhof Schöneweide. Mit Unterstützung des Landes werden dort Infrastrukturmaßnahmen wie der Bau von Straßen und die Anbindung des Areals an das Wasser- und Stromnetz sein. „Dann können dort weitere innovative Firmen ihren Platz finden“, sagt Sillmann.