Der Senat will den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg für insgesamt 170 Millionen Euro komplett sanieren. Mit diesem Ziel geht Sportsenator Andreas Geisel (SPD) in die anstehenden Haushaltsverhandlungen. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, sagte Geisel am Dienstag nach der Senatssitzung. Die Betriebsgenehmigung der sanierungsbedürftigen Sportanlage läuft am 30. Juni 2019 ab. „Deshalb ist schnellstmöglich eine Investitionsentscheidung nötig“, sagte Geisel.
Das Stadion soll grundlegend behindertengerecht saniert werden, Platz für 20.000 Zuschauer bieten und zweitligatauglich sein. Außerdem sollen auf dem Gelände zwei neue Kunstrasenfelder für Hockey und American Football entstehen. Für Beachvolleyball oder Beachsoccer sollen weitere sechs Felder neu gebaut werden. Die Pläne für einen runderneuerten Jahn-Sportpark sind im Zuge der Olympiabewerbung 2014/2015 entstanden. Demnach soll auf dem Gelände ein Zentrum für den Behindertensport entstehen, das komplett barrierefrei ist. Unklar ist allerdings, ob der Finanzsenator die gesamte Summe für die Komplettsanierung freigibt. Derzeit nutzen rund 20 Vereine und Schulen die vorhandenen Sportanlagen.
Sehr viel konkreter sind die Pläne für die Sanierung anderer Sportanlagen aus dem Sportstättensanierungsprogramm. Im vergangenen Jahr standen dafür erstmals 18 Millionen Euro zur Verfügung, die fast komplett von den Bezirken auch abgerufen wurden. Auch in diesem Jahr plant der Sportsenator mit der gleichen Summe. Insgesamt sollen 68 Anlagen teilweise oder komplett saniert werden, darunter 32 Sportplätze, 20 Gebäude, wie Umkleidekabinen, und elf Sporthallen. „Eine Voraussetzung für guten Sport ist eine gute Infrastruktur“, sagte Geisel. Insgesamt 75 Sanierungsmaßnahmen hatten die Bezirke bei der Sportverwaltung angemeldet, aus denen in Absprache mit den Beteiligten die wichtigsten 68 Anlagen und Gebäude ausgewählt wurden, die in diesem Jahr saniert werden.
Insgesamt besteht nach Angaben der Sportverwaltung bei den Berliner Sportanlagen ein Sanierungsstau in Höhe von 172 Millionen Euro. „Der Bedarf zeigt deutlich, dass das Sanierungsprogramm fortgeführt werden muss“, sagte Geisel.
Auch das Sportforum und das Velodrom werden saniert
Zusätzlich erhält der Sport Investitionsmittel aus dem Sondervermögen Infrastruktur der wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (Siwana). Für insgesamt 60 Millionen Euro sollen unter anderem das Velodrom und die Max-Schmeling-Halle saniert werden. Beide Hallen waren im Zuge der Olympiabewerbung für die Spiele im Jahr 2000 gebaut worden und sind jetzt nach 20 Jahren zum ersten Mal sanierungsbedürftig. 21 Millionen Euro sollen in die Erneuerung des Sportforums Hohenschönhausen fließen, des größten deutschen Olympiastützpunktes. „Wenn man da reingeht, denkt man eher an einen Grenzübergang als an den Eingang einer Sportanlage“, sagte Geisel.
Der Senat hatte die Mittel des Sportstättensanierungsprogrammes zunächst von neun auf 13,5 Millionen Euro und schließlich auf 18 Millionen Euro erhöht. Es ist eines der wenigen Förderprogramme in der Stadt, das regelmäßig fast vollständig ausgeschöpft wird. Das Programm besteht seit 1987.
Rot-Rot-Grün will mehr Geld für den Berliner Sport ausgeben
Kommentar: Das Geld muss fließen