Zwei Wochen nach der Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität (HU) halten Aktivisten an ihrem Vorhaben fest. Sie fordern eine Rücknahme der Entscheidung des Universitätspräsidiums, den zurückgetretenen Staatssekretär Andrej Holm zu entlassen. Die Besetzung des Instituts bliebe so lange bestehen, bis „konkrete Vorschläge für Umsetzung der Forderung“ eingebracht werden, hieß es in einer Pressemitteilung am Mittwoch.
Zuvor hatte sich die Präsidentin der Humboldt-Universität, Sabine Kunst, in einem offenen Brief an die Studenten gewandt. Bisher sei die rechtswidrige Besetzung als eine Form des Protestes geduldet worden, hieß es in dem Schreiben vom Dienstag. Für einen Dialog sei es aber nötig, dass die Besetzung beendet wird, so Kunst weiter.
Hintergrund der Proteste an der HU ist die Entlassung des Dozenten Andrej Holm zum 30. Juni. Holm hatte 2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem Personalfragebogen verneint, hauptamtlicher Mitarbeiter der Stasi gewesen zu sein. Die Hochschule sah sich nun arglistig getäuscht und kündigte das Arbeitsverhältnis. Holm bestreitet, bewusst falsche Angaben gemacht zu haben.
emb