Der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller (SPD) hat am Freitag unter dem Titel „Brain City Berlin“ die Leitlinien für die Wissenschaftspolitik der Landesregierung vorgestellt. Wissenschaft und Forschung sollen deutlicher als bisher zum Markenzeichen Berlins werden. Berlin müsse die „Freiheit des Denkens und des argumentativen Wettstreits“ sowie den Wettbewerb um gute Ideen stützen und schützen, heißt es darin. Berlin sei der richtige Ort, um die gesellschaftliche Zukunft progressiv zu gestalten.
Zwei Milliarden Euro für Sanierung von Gebäuden
Dafür soll zum Beispiel die Grundfinanzierung der Hochschulen angehoben werden. Die neuen Hochschulverträge sehen erstmals eine fünfjährige Laufzeit (2018 bis 2022) sowie einen erhöhten Grundbetrag und einen jährlichen Mittelzuwachs von jeweils 3,5 Prozent vor. Die Verhandlungen zwischen Senat und Hochschulen darüber haben im Dezember 2016 begonnen und werden im 14-Tage-Turnus fortgesetzt. Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach bezeichnete sie als harmonisch und konstruktiv. Alle Seiten hätten das Ziel, schnell zum Abschluss zu kommen. Bis Ostern, so Krach, sollten die Inhalte im Wesentlichen geklärt sein.
„Wir brauchen mehr Professorinnen an den Hochschulen“
Rot-Rot-Grün will Berlins Hochschulen mehr Geld geben
Kopierer und Papier stehen an Hochschulen vor Renaissance
Berlin solle zudem zum Vorbild für gute Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft werden, wird in den Leitlinien ausgeführt. Dazu soll die Zahl der unbefristeten Jobs erhöht werden. Studenten sollen auf dem Weg zum Abschluss wieder mehr Freiräume erhalten. Der Senat will auch in die Bauten investieren und in den kommenden zehn Jahren zwei Milliarden Euro für Sanierungen und technische Modernisierungen ausgeben.
Gefährliche Mängel an Pankower Schule
Die Kooperationen zwischen den Berliner Universitäten, insbesondere im Rahmen der Exzellenzstrategie, sollen ebenso ausgebaut werden wie die zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Am Campus Buch, im Gründungszentrum der FU in Dahlem sowie auf dem Gelände des Flughafens Tegel nach der Schließung sollen Zukunftsorte entstehen, für die City West seien zahlreiche neue Wissenschaftsbauten vorgesehen.
Schließlich, so möchte es die rot-rot-grüne Koalition, sollen die Wissenschaftseinrichtungen eng mit der Landesregierung zusammenarbeiten. Gemeinsam sollen „Bedürfnisse der Stadt schneller erkannt“ und Strategien entwickelt werden. Dabei geht es vor allem um die Ausbildung des notwendigen Personals – in erster Linie Lehrer, aber auch andere Fachkräfte, die im öffentlichen Dienst dringend gebraucht werden wie etwa Ingenieure. Wie berichtet, soll in den Hochschulverträgen verankert werden, die Zahl der Lehrerabsolventen von jetzt 1000 auf 2000 zu verdoppeln.
Um die Digitalisierung voranzubringen, bewirbt sich Berlin beim Bundesforschungsministerium um die Förderung eines Deutschen Internet-Instituts. In Kürze werden das Einstein-Zentrum „Digitale Zukunft“ und das Fraunhofer-Zentrum für Digitale Vernetzung eröffnet.
Berliner Schulen kämpfen um Personal
Zahl der Quereinsteiger an Berlins Schulen ist alarmierend
