Kollwitzplatz

Erster Auftritt als Senatorin: Ramona Pop am Leierkasten

Ramona Pop spielt Laierkasten auf dem Markt am Kollwitzplatz

Ramona Pop spielt Laierkasten auf dem Markt am Kollwitzplatz

Foto: Jörg Krauthöfer

Ramona Pop absolviert ihren ersten offiziellen Auftritt als Wirtschaftssenatorin an einer Drehorgel am Kollwitzplatz.

Schraube locker. Drehorgelbauer Axel Stüber ist eigens aus Biesdorf an den Kollwitzplatz gerast, um sie festzuziehen. Immerhin könnte der kleine Metallbolzen den ersten offiziellen Auftritt der neuen Wirtschaftssenatorin vereiteln.

Dem Plan nach sollte Ramona Pop (Grüne), die seit ihrer Vereidigung am Donnerstag erstmals öffentlich auftrat, seit 15 Minuten weihnachtliche Melodien aus der handgefertigten Holzorgel kurbeln. Für den guten Zweck. Das politische Leierkasten-Stelldichein soll die Spendenkasse der Heilsarmee füllen und eine Weihnachtsfeier für 150 Bedürftige in einem Viersternehotel mitfinanzieren. 500 Euro müssen die Politiker erspielen, den Rest zahlt der Hoteldirektor. Aber nachdem SPD-Urgestein Wolfgang Thierse als Erster Hand an die Kurbel legte, ist der Leierkasten verstummt.

Ramona Pop trägt es mit Fassung. Ein älterer Herr, Zweitwohnsitz Prenzlauer Berg, Erstwohnsitz im schwäbischen Laupheim, nutzt die Pause. „Ich wünsche mir, bald in der Zeitung von Firmenansiedlungen in Berlin zu lesen“, sagt er zu Pop. Seine Heimatstadt mache vor, wie Wachstum geht. Pop bedankt sich für die guten Wünsche. Ja, sie spüre einen gewissen Druck im neuen Amt. Einen Rollkoffer voll Akten habe sie sich ins Wochenende mitgenommen.

Dann ist die Drehorgel repariert. Pop kurbelt und lächelt energisch. Nach drei Liedern fasst sie sich an die rechte Schulter. Aua. Der CDU-Abgeordnete Gottfried Ludewig übernimmt. „Die 500 Euro packen wir“, sagt Heilsarmee-Sergeant Siegfried Fischer

( nej )