Tausende Familien kommen zum traditionellen Taschenlampenkonzert der Gruppe Rumpelstil in die Waldbühne.
Mehr als 20.000 Zuschauer sitzen dicht gedrängt im großen Halbrund der Waldbühne. Fröhlichkeit und ein großes Kribbeln sind zu spüren. Die Gruppe Rumpelstil gibt am Sonnabend ihr 18. Taschenlampenkonzert. Kurz nach 19 Uhr kommen die vier Künstler Blanche Elliz, Jörn Brumme, Max Vonthien und Peter Schenderlein auf die Bühne. „Wir sind hier“, singt Blanche Elliz, und Tausende Hände klatschen mit. Dann erklingt „Wir kommen aus Berlin“ und das Lied von der „Giraffenhochzeit unterm Affenbrotbaum“.
Gegen 19.25 Uhr stellt Sängerin Blanche beim Blick in den Himmel fest: „Es ist Viertel vor Dunkel. Zeit für einen Taschenlampentest.“ Dann sagt sie: „Alles auf Null“ – und viele Lichter gehen aus. Sie zählt bis drei – und es wird strahlend hell in der Waldbühne. Taschenlampen, Leuchtstäbe, Stirnlampen, Ringe und Brillen leuchten.
100 Knicklichter und mehrere Taschenlampen im Gepäck
100 Knicklichter und mehrere Taschenlampen haben Kilian und sein Großvater Arno Schönberg aus Reinickendorf mitgebracht. Kilian trägt ein T-Shirt der Gruppe Rumpelstil. Auf der Rückseite ist ein Pinguin zu sehen, den Texter Jörn Brumme bei einem früheren Konzert gezeichnet hat. „Soll ich dir noch einen Pinguin aufmalen“, fragt er den Achtjährigen beim Meet & Greet mit den Künstlern.
Mit dabei auch Morgenpost-Leser und RBB-Moderator Raiko Thal mit Sohn Fabian (10). „Ich habe bei der Verlosung mitgemacht, angerufen und Karten gewonnen“, erzählt Thal-Senior. „Fürs Konzert haben wir extra neue Taschenlampen gekauft.“ Sohn Fabian mag die Lieder von Rumpelstil. „Es ist unser drittes Taschenlampenkonzert“, erzählt er.
Mit dem Leuchten allein ist es nicht getan. Alle bekommen etwas zu tun. „Hallo Berlin“, ruft Schlagzeuger Max in die Menge. „Hallo Max“ antworten erst, mit tiefer Stimme, die Väter. Dann, in höherer Tonlage, die Mütter. Und schließlich ganz laut die Kinder. Und dann singt Max: „Meine Strümpfe wollen tanzen.“ Nicht nur sie. Die Fläche vor der Bühne ist dicht gefüllt mit tanzenden Mädchen und Jungen.
Singen, Tanzen mit Lichtern malen - Alle machen mit
„Es ist dunkel“, sagt Blanche Elliz gegen 19.50 Uhr. „Habt ihr es gemerkt?“ Wenig später ertönt ein zweistimmiger Kanon. Die gesamte Waldbühne performt, die Künstler dirigieren mit Taschenlampen. „Sieh die Lichter hier im Dunkeln, an und aus“, ist der Text, den Tausende Stimmen in den Nachthimmel singen, zur altbekannten Melodie von „Bruder Jacob“. Es folgt das Taschenlampenchaos. „An, aus!“, ruft Schlagzeuger Max immer schneller. Er lässt die Zuschauer Linien, Kreise, Dreiecke und Vierecke mit ihren Lampen malen.
Immer stärker wogt das Lichtermeer. Die 100 Knicklichter von Kilian und seinem Großvater sind noch nicht verbraucht. Raiko Thal und Sohn Fabian haben Ersatzbatterien für ihre Taschenlampen mitgebracht. Später erklingt das Lieblingslied von Kilian und Fabian, „Tausend kleine Taschenlampen“. Auch Songs der neuen CD „Razumbai“ sind zu hören, wie „FeuerWieWoWehr“.
Die Lieder bleiben im Ohr und in den Herzen, Rumpelstil zieht weiter. Wenn die Berliner Fans am Sonntag noch vom Waldbühnen-Konzert schwärmen, sind Sängerin Blanche Elliz und ihr Team schon auf dem Weg zum nächsten Konzert in Gütersloh.