Die Berliner Polizei will die seit Jahren andauernden massiven Probleme mit ihren Schießständen mittels einer "Taskforce Schießstätten“ dauerhaft lösen. Das sagten Polizeipräsident Klaus Kandt und Thomas Dublies, der Leiter der Taskforce am Freitag bei einem Pressegespräch. Die im Stab des Polizeipräsidenten angesiedelte Gruppe hat ihre Arbeit bereits aufgenommen und koordiniert alle erforderlichen Maßnahmen, um einerseits das verpflichtende Schießtraining für alle Polizeibeamten zu gewährleisten und andererseits jede gesundheitliche Gefährdung für die Beamten auszuschließen. In der Vergangenheit waren immer wieder Schadstoffbelastungen in den Schließstätten festgestellt worden, zudem gab es zahlreiche Fälle, in denen Beamte über gesundheitliche Probleme klagten.
Schießstand in Schulzendorf soll hinzukommen
Zurzeit nutzt die Berliner Polizei neben ihren drei eigenen Anlagen in Moabit und Ruhleben weitere Schießstätten der Bundespolizei und des Zolls in Berlin. Ab sofort kommt eine Anlage der Bundeswehr in Lehnin (Potsdam-Mittelmark) hinzu, die bereits von den Spezialkräften der Berliner Polizei genutzt wird. Zudem soll in naher Zukunft ein weiterer behördeneigener Schießstand in Schulzendorf hinzukommen. Zwei weitere sollen in den kommenden Jahren folgen. "Alle bisherigen Anlagen sind in einem tadellosen Zustand“, sagte Dublies. Lüftungsanlagen wurden ausgetauscht, beim Schießen wird ausnahmslos schadstoffarme Munition verwendet.
Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet
Ob und welche Fehler und Versäumnisse es in der Vergangenheit gab, lässt sich noch nicht sagen. Die Innenrevision der Behörde habe ihre Untersuchungen zeitweise unterbrechen müssen, weil die Staatsanwaltschaft Unterlagen beschlagnahmt hatte, sagte Polizeipräsident Kandt. Berliner Staatsanwälte haben wegen der desolaten und teilweise offenbar gesundheitsgefährdenden Zustände vieler Anlagen Ermittlungen gegen Unbekannt eingeleitet.