Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) will es Eltern ermöglichen, sich künftig genau darüber zu informieren, welche Schule wann saniert wird und welche Maßnahmen jeweils vorgesehen sind. Eine entsprechende Übersicht soll so schnell wie möglich zusammengestellt und veröffentlicht werden. Die Grundlage für diese Prioritätenliste sind Angaben der Bezirke zum Sanierungsbedarf, die diese bis zum 30. Juni an die Bildungsverwaltung melden sollen.
„Wir mussten das Abgabedatum bereits zweimal verschieben, weil die Bezirke es nicht geschafft haben, alle Daten rechtzeitig zu erheben“, sagte Scheeres der Berliner Morgenpost. Damit es nun endlich klappt und die Angaben auch schnell ausgewertet werden können, hat sie jetzt eine Taskforce gegründet, die sich mit den Themen Schulneubau und Schulsanierung befassen soll.
Die Arbeitsgruppe, die von Scheeres Staatssekretär Mark Rackles geleitet wird, tagte vergangenen Donnerstag zum ersten Mal. Zur Taskforce gehören Staatssekretäre aus der Bildungs-, der Finanz- und der Stadtentwicklungsverwaltung aber auch zwei Bezirksbürgermeister und Mitarbeiter der Verwaltungen auf Landes- und Bezirksebene.
Taskforce stellt Bedarf fest
Sie sei vorgegangen wie beim Schulmittagessen vor zwei Jahren, sagte Scheeres der Berliner Morgenpost. Bisher habe es nicht richtig funktioniert mit der Feststellung des Sanierungsbedarfs. Jeder Bezirk hätte bei der Erfassung des Bedarfs an seiner Schule andere Kriterien zugrunde gelegt. „Die Taskforce wird das jetzt zentral steuern“, so Scheeres.
Zudem habe man einheitliche Kriterien erarbeitet, auf deren Grundlage die Bezirke nun melden müssen, welche Maßnahmen nötig sind, um jeden einzelnen Schulbau zu sanieren und zukunftsfähig zu machen. Die Mitarbeiter der Taskforce werden dann alle Angaben auswerten und am Ende die oben erwähnte Prioritätenliste erstellen, die den Eltern zugänglich gemacht werden soll.
Neubau von Schulen beschleunigen
Was den Schulneubau angeht, soll die Taskforce dafür sorgen, dass Neubauten deutlich schneller als bisher fertiggestellt werden. Dafür plant sie ein Pilotprojekt mit dem Ziel, elf Schulen und sieben Turnhallen schneller zu bauen als bisher. Bauteams sollen alle Beteiligten an einen Tisch bringen, um die für den Bau notwendigen Schritte abzustimmen. Dauerte es bislang etwa acht Jahre, soll ein Neubau künftig in drei bis vier Jahren fertig sein. Das ist dringend nötig, müssen doch bis zum Schuljahr 2024/25 rund 86.000 zusätzliche Schulplätze geschaffen werden.
Scheeres dazu: „Die Mitarbeiter der Taskforce sollen für jeden Bezirk herausfinden, wo noch freie Kapazitäten in vorhandenen Gebäuden geschaffen werden können, wo An- oder Umbauten möglich sind und wo neu gebaut werden kann.“ Zusammen mit Eltern- und Schülervertretern sollten sie sich zudem darüber Gedanken machen, wie Schulräume künftig aussehen sollen, damit die Schüler sich in ihnen wohlfühlen und moderner Unterricht stattfinden kann.
Interaktive Karte zeigt Sanierungsstand
Wie ein Portal aussehen könnte, auf dem Eltern sofort sehen können, wann ihre Schule saniert wird und was dann alles gemacht werden muss, kann man sich auf der Webseite der Bildungsverwaltung bereits anschauen. Unter dem Stichwort Schulsanierungen in Berlin findet man dort bereits eine Karte, die eine erste Übersicht über Bau- und Sanierungsmaßnahmen (Stand Juni 2016) an Berliner Schulen zusammenfasst. Auf der Karte kann man einzelne Schulstandorte anklicken und erfährt dann, welche Maßnahmen dort gerade durchgeführt werden.