EM 2016

"Abscheulich" - Grüne Jugend verurteilt Fahnenschwenken

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Fußballfans jubeln auf der Fanmeile. Für die Grüne Jugend ein No-Go

Fußballfans jubeln auf der Fanmeile. Für die Grüne Jugend ein No-Go

Foto: Rainer Jensen / dpa

Deutschland-Flaggen und Fanartikel: Für die Grüne Jugend Berlin geht das gar nicht. Zum Start der EM nennt sie Fans "Nationalisten".

Die Grüne Jugend Berlin verurteilt zum Beginn der Fußball-Europameisterschaft das Schwenken der Nationalfahne als Nationalismus. Auf ihrer Internetseite hat die Vereinigung ein Statement zum Start des Großereignisses herausgegeben.

“Selbst viele, die die AfD verpönen, werden wieder ganz unverkrampft die Deutschlandfahne schwenken“, schreibt Sprecherin Emma Sammet. „In Berlin wird Patriotismus und Nationalismus mit der Fanmeile und vielen Public Viewings besonders viel öffentlicher Raum geboten“.

"Abscheuliche, deutsche Realität"

Die Supermärkte seien voll mit Deutschland-Merchandise und die Straßen, Autos und Balkone voller Nationalfahnen. Da werde einem richtig mulmig zumute. „Denn es kann kein Sommermärchen geben, wenn brennende Geflüchtetenunterkünfte die abscheuliche deutsche Realität darstellen.”

Außerdem biete ein Fußball-Turnier Nährboden für fremdenfeindliche Gewalt, ergänzt Sammets Kollege Patrick Grünhag. „Der sogenannte “Party-Patriotismus” führt zu nationalistischem Denken und Gewalt. Gerade Rechtspopulist*innen wie die Kader der Berliner AfD werden versuchen, im Wahlkampf vom schwarz-rot-goldenen Freudentaumel zu profitieren.“

"Intoleranter und verbohrter Spielverderber“

Der Generalsekretär der CDU Berlin, Kai Wegner, stellt sich entschieden gegen die Äußerungen der Grünen Jugend. „Gerade in Zeiten der Flüchtlingskrise brauchen wir einen aufgeklärten Patriotismus nötiger denn je. Nur wer eine positive Beziehung zu seinem eigenen Land hat, kann auch offen für neue Einflüsse sein“.

Fahnenschwenker sind Nationalisten? So reagiert das Netz

Er hingegen wünsche sich, dass Schwarz-Rot-Gold auch außerhalb der EM selbstverständlicher Bestandteil unseres Stadtbildes ist. „Die verbalen Ausfälle der Grünen Jugend offenbaren erneut, das viele Linke ein gestörtes Verhältnis zu ihrem eigenen Land haben. Wer die fröhlichen Fans, die unsere Mannschaft anfeuern, unter Rassismusverdacht stellt, outet sich als intoleranter und verbohrter Spielverderber“, so Wegner weiter.

Er forderte zudem die Grünen in Berlin auf, Stellung zu beziehen. Es sei interessant, ob Frau Pop der selben Ansicht sei wie die Grüne Jugend.

Die Junge Union hatte ihre eigene Art, auf die Jungen Grünen zu reagieren:

( abo )