Flughafen TXL

Tegel wird zum Wohnquartier - 5000 Wohnungen geplant

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Isabell Jürgens
1. Preis zum Wettbewerb für das Schumacher Quartier (Perspektive); Büro scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbH Tegel

1. Preis zum Wettbewerb für das Schumacher Quartier (Perspektive); Büro scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbH Tegel

Foto: Hans-Joachim Wuthenow / Senatsverwaltung Stadtentwicklung

Sieger-Entwurf für das Schumacher Quartier gekürt. Es soll auf dem Areal des stillgelegten Flughafens gebaut werden.

Spätestens sechs Monate nach Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER muss der Flughafen Tegel außer Betrieb gestellt werden, so sieht es die Rechtslage vor. Doch obwohl nun auch der aktuelle Eröffnungstermin des BER im Herbst 2017 wackelt, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung am Dienstag schon einmal den Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs für das sogenannte Schumacher Quartier vorgestellt. Sieger des gemeinsam mit der Tegel Projekt GmbH ausgelobten Wettbewerbs ist das Büro scheuvens + wachten plus Planungsgesellschaft mbH aus Dortmund mit den Landschaftsarchitekten W6F Landschaft, Prof. Gerd Aufmkolk aus Nürnberg.

Das zukünftige Schumacher Quartier umfasst eine Fläche von insgesamt 48 Hektar auf dem östlichen Flugfeld des Flughafens Tegel sowie angrenzender Bereiche am Kurt-Schumacher-Platz und am U-Bahnhof Scharnweberstraße. „Als urbanes, nachhaltiges und zukunftsweisendes Quartier mit etwa 5000 Wohnungen für 10.000 Bewohner soll das Schumacher Quartier einen wichtigen Beitrag für den Wohnungsbau in Berlin leisten“, heißt es in der Mitteilung der Senatsverwaltung. Ziel des Wettbewerbs sei gewesen, Konzepte für ein innovatives Stadtquartier zu entwerfen, das sich durch eine hohe städtebauliche Qualität auszeichnet.

Vorher Olympisches Dorf geplant

Im Februar vergangenen Jahres hatte die Senatsverwaltung schon einmal Pläne für eine Bebauung auf diesem Areal vorgestellt: Anlässlich der – kurz darauf gescheiterten – Olympia-Bewerbung sollte dort das Olympische Dorf mit 5000 Wohnungen für rund 17.500 Athleten und Offizielle entstehen. Die Kosten für die Errichtung des Wohngebietes im Olympischen Dorf wurden von der Senatsverwaltung damals mit rund einer Milliarde Euro beziffert. Landeseigene Wohnungsbaugesellschaften und private Bauträger sollten das Quartier errichten.

Was soll mit dem Flughafen Tegel passieren?
Was soll mit dem Flughafen Tegel passieren?

Schon damals wurde ein städtebaulicher Wettbewerb für das erste Halbjahr 2016 angekündigt. Anders als ursprünglich geplant, konnten nun aber die Wettbewerbsteilnehmer auf sogenannten Funktionsgebäude für die Olympischen Spiele, darunter Fitness-Halle, Amphitheater und Mensa, verzichten. „Die Sieger haben ein vielfältiges Stadtquartier für alle Altersgruppen entworfen“, lobte Wohnungsbau-Staatssekretär und Jury-Mitglied Engelbert Lütke Daldrup (SPD) nach der Entscheidung. Dem Konzept sei eine überzeugende Verbindung zwischen Kurt-Schumacher-Platz und der künftigen Urban Tech Republik gelungen – dem geplanten Gewerbegebiet für Zukunftstechnologien, das auf dem insgesamt 461 Hektar großen Flughafenareal entstehen soll.

Wettbewerbsarbeiten werden ausgestellt

Am Wettbewerb hatten 81 Büros teilgenommen. Das Preisgericht hat nun empfohlen, die mit dem ersten Preis ausgezeichnete Arbeit zur Grundlage für die weitere Bearbeitung zu machen. Den zweiten Preis erhielt die Arbeitsgemeinschaft STADT LAND FLUSS mit bgmr Landschaftsarchitekten, beide aus Berlin. Der dritte Preis ging an das Büro Octagon Architekturkollektiv aus Leipzig mit dem Landschaftsarchitekturbüro Latz und Partner aus Kranzberg.

Die Wettbewerbsarbeiten werden vom 30. Juni bis 13. Juli in den Hallen Am Borsigturm, Am Borsigturm 2 in Reinickendorf ausgestellt. Die Schau kann montags bis sonnabends von 10 bis 20 Uhr besichtigt werden.