Einfach fit

Smoothies sind in – aber Saft tut’s auch

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Achim Achilles
Achim Achilles rät zu blickdichten Trinkgefäßen – wenn es schon selbstgemachte Smoothies sein müssen

Achim Achilles rät zu blickdichten Trinkgefäßen – wenn es schon selbstgemachte Smoothies sein müssen

Foto: Frank Johannes

Achim Achilles über neue Ernährungstrends – und den bitteren Geschmack, der sich manchmal stundenlang auf der Zunge hält

Heute morgen gab es Apfel, Paprika, Sellerie. Was halt nach einem veganen Wochenende im Kühlschrank schrumpelt. Der bittere Geschmack auf der Zunge hielt bis zum Mittag. Danach war mir schlecht. Seit wir diese Höllenmaschine haben, muss ich dicke Säfte frühstücken – unsere neueste Ernährungsreligion.

Da wird das Wettkampfgewicht optimiert

Mona sagt, diese Smoothies seien gesund, weil Pflanzen gespeichertes Sonnenlicht seien. Kartoffeln auch? Die wachsen doch im Boden. Jedenfalls verlängern sich die Trainingszeiten deutlich, weil so ein Saftfrühstück auf nüchternen Magen ein paar ungeplante Stopps in der Botanik erzwingt, womit immerhin das Wettkampfgewicht optimiert wird. Ja, jede Zelle meines Körpers ist total glücklich.

Erster Warnhinweis: Nichts wegschreddern, was auch sonst nicht schmeckt. Aus Fenchel oder gar Aubergine macht selbst die beste Saftpresse keine Leckerei. Widerliches Gemüse bleibt auch zentrifugiert widerliches Gemüse. Selbst der ölpestfeste Schaum obenauf ist kein positives Aromasignal.

Äpfel gibt es auch in Flaschen

Zweiter Warnhinweis: unbedingt blickdichte Trinkgefäße verwenden. Was sich bei Damenstrümpfen bewährt hat, kann für den Drink aus Heimarbeit nicht verkehrt sein. Die Wolken und Schlieren im Pressgut mögen wissenschaftlich interessant sein, ästhetisch sind sie ein Graus.

Fazit: Am liebsten mag Mona morgens geschleuderte Äpfel, mit einem Ideechen Ingwer. Dafür stehe ich doch gern eine halbe Stunde früher auf, auch wenn mir Fachleute neulich im Vertrauen berichtet haben, dass man Äpfel jetzt auch fertig gepresst kaufen kann, sogar in Flaschen. Das Zeug heißt angeblich Apfelsaft, kostet einen Bruchteil, ist schneller im Glas und würde sogar nach Ingwer schmecken, riebe ich zärtlich einen Hauch der scharfen Wurzel hinein. „Nichts da“, befiehlt Mona, „wir machen unseren Saft selber.“ Natürlich Schatz. Und nächste Woche fange ich mit dem Gewächshaus im Keller an.