Gewinnspiel-Glück

36-jähriger Berliner gewinnt 22 Millionen Euro

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Mit 6 aus 49 zum großen Geld: Matthias aus Berlin tippte auf die richtigen Zahlen

Mit 6 aus 49 zum großen Geld: Matthias aus Berlin tippte auf die richtigen Zahlen

Foto: dpa

Ein Berliner hat bei einem Gewinnspiel angeblich 22 Millionen Euro gewonnen. Die Umstände sind dubios. Mit Lotto hat es nichts zu tun.

Ob IT-Berater Matthias sich wirklich keine Gedanken mehr um die Hausbau-Schulden machen muss, ob es den Gewinner überhaupt gibt – daran hat die Lotto-Gesellschaft Berlin erhebliche Zweifel. Ein Lotto-Gewinner ist Matthias jedenfalls nicht: Denn seine Frau und er haben zwar die richtigen Zahlen angekreuzt, aber den Lottoschein nicht beim Lotto abgegeben.

Hansjörg Höltkemeier, Vorstand der Lottogesellschaft Berlin, seufzt leise, wenn er auf den angeblichen Lotto-Gewinner angesprochen wird – und erklärt dann geduldig, warum der Gewinn kein Lottogewinn ist und der Jackpot am Wochenende nicht geknackt wurde. Der Schein habe an der Ziehung nicht teilgenommen, deshalb werde von der Lottogesellschaft kein Gewinn ausgezahlt.

Der Lotto-Anbieter spiegele den Spielern vor, sie würden über ihn am staatlichen Lotto teilnehmen. Das Unternehmen berufe sich auf eine europäische Lizenz, die in Deutschland aber nicht gelte, erklärt die Lotto-Vorstand. Sie würden aber nur so tun, als ob sie mit den getippten Zahlen an der Ziehung teilnehmen. Kleinere Gewinne könnten dann aus den Einnahmen gezahlt werden. Was aber passiert, wenn jemand tatsächlich sechs Richtige plus Superzahl tippt und einen Millionengewinn erwartet – „das wissen wir nicht“, sagt Hansjörg Höltkemeier.

Der Lotto-Jackpot werde dann jedenfalls nicht ausgeschüttet – weil der Spieler ja eben nicht am Lotto teilgenommen habe. „Ob und bei welchem Spiel überhaupt ein Gewinn angefallen ist und ob dieser dann auch zur Auszahlung kommt, ist nicht zu überprüfen“, sagt Höltkemeier.

Der Online-Anbieter wirbt damit, dass die Gewinne versichert seien. Die Verlässlichkeit werde durch „die erfolgreiche Zertifizierung durch die Glücksspielaufsicht von Gibraltar“ garantiert.

Während die Berliner Lottogesellschaft öffentlich am Gewinner, am Gewinn und an der Ausschüttung zweifelt, feiert der Online-Anbieter in seiner Pressemitteilung das Glück des Neu-Millionärs. Das Interview mit dem Millionengewinner wird gleich mitgeliefert: Darin erzählt Matthias, er wolle künftig nicht mehr arbeiten, seine Frau auch nicht. Sie wollten noch mehr Kinder, an Ärzte ohne Grenzen spenden, sich über Geld keine Gedanken mehr machen und „leben, wie wir lustig sind“.

( BM )