Tauschen und Teilen: In der „Shareconomy“-Ausstellung verleiht die Amerika-Gedenkbibliothek 40 Dinge, die nichts mit Büchern zu tun haben.
Ein Akkuschrauber, eine Nähmaschine, oder eine moderne Go-Pro-Kamera zum Drehen bewegter Actionfilme? Es gibt viele Dinge, die man vielleicht manchmal, aber sicher nicht immer braucht. Warum also kaufen, wenn man sich diese Dinge leihen und mit anderen teilen kann? Schließlich gibt es ja auch Carsharing oder Coworking-Büros. Teilen, neudeutsch sharing, liegt voll im Trend. Das dachten sich auch die Kuratoren der aktuellen Themenschau „Shareconomy“, die die Zentral- und Landesbibliothek Berlin jetzt in ihrem Standort „Amerika- Gedenkbibliothek“ am Blücherplatz 1 in Kreuzberg eröffnet hat. Der Themenraum ist ein Projekt der ZLB mit der Medienanstalt Berlin Brandenburg (mabb) und dem Goethe-Institut.
Das Teilen ganzheitlich angehen
Dabei geht die Bücherei neue Wege und bietet ihren Nutzern im Rahmen der neuen Ausstellung zur Theorie und Geschichte des Teilens unter anderem auch in einer „Leih-Bar“ 40 Dinge aus den unterschiedlichsten Bereichen an. „Teilen ist derzeit in aller Munde, deshalb dachten wir, dass das Thema in die Bibliothek passt und sich auch praktisch umsetzen lässt“, sagt Florian Wieland. Der 35-jährige Referendar im Bibliothekswesen hat die Ausstellung gemeinsam mit Peter Just, Fachleiter für Naturwissenschaften und Technik, kuratiert. „Wir wollten das Teilen ganzheitlich angehen“, so Wieland. „Die Idee, eine ‚Leih-Bar‘ einzurichten, lag deshalb nahe.“
Die Gegenstände, die kostenlos für bis zu sieben Tage ausgeliehen werden können, liegen im Themenraum der Bibliothek aus. Sollte das Ganze Anklang finden, erwäge man, das zunächst nur für sechs Wochen angelegte Ausstellungsprojekt auch dauerhaft weiter anzubieten, so Wieland. „Das können wir uns gut vorstellen“, sagt der Kurator.
Multimediale Annäherung an das Thema „Shareconony“
Die Ausstellung selbst nähert sich dem Thema der „Shareconomy“ auch multimedial. So werden unter anderem Webdossiers von Twitter zum Thema Tauschen und Teilen gezeigt. Darüber hinaus gibt es auch ein Rahmenprogramm mit Veranstaltungen im Salon der Amerika-Gedenkbibliothek. So können interessierte Nutzer, vorausgesetzt sie haben ein Notebook, das sie mitbringen können, am 6. Mai an einem kostenlosen „Open-Data-Workshop“ teilnehmen. „In dem Workshop zeigen wir auch, wie man Datenfilter zu speziellen Themen anlegen kann“, sagt Florian Wieland.
Amerika-Gedenkbibliothek der ZLB, Blücherplatz 1, Kreuzberg. Geöffnet: Mo.–Fr., 10–21 Uhr, Sa.,10–19 Uhr.