Ein 25-jähriger Rumäne, der seine Ehefrau zur Prostitution gezwungen und misshandelt haben soll, hat vor dem Berliner Landgericht die Aussage verweigert. Er soll die zweifache Mutter mehrfach geschlagen haben, weil ihm ihr Verdienst als Prostituierte nicht ausreichte. Der Verteidiger erklärte am Montag zu Prozessbeginn vor dem Landgericht, sein Mandant werde sich nicht äußern.

Der Ehemann habe die Frau bei der Prostitution überwacht und Zeit und Art der sexuellen Leistungen bestimmt, heißt es in der Anklage. Die Einnahmen, die sie in verschiedenen Bordellen von April 2015 bis September 2015 erzielte, habe sie abgeben müssen. Der Angeklagte habe „Doppelschichten“ verlangt und seiner Frau nur alle zwei Wochen einen freien Tag zugestanden.

Das rumänische Paar sei nach Berlin gekommen, um durch Prostitution Geld zu verdienen, hieß es am Rande des Prozesses. Die Frau habe sich zunächst freiwillig darauf eingelassen. Der Mann aber sei zunehmend gewalttätig geworden und habe sie ausgebeutet. In einem Fall habe er die Frau mit einem Holzstück geschlagen. Als die Frau schließlich mit der Prostitution aufhören wollte, habe der Mann sie vor einem Nachtclub massiv attackiert.

Der Prozess wegen Zuhälterei, Körperverletzung, Bedrohung sowie räuberischer Erpressung wird am 28. April fortgesetzt.