Für den Ausbau von Havel und Spree im Zuge des Verkehrsprojekts 17 Deutsche Einheit (VDE17) hat das Planfeststellungsverfahren begonnen. Der Ausbau der sogenannten Nordtrasse zum Westhafen zwischen dem Pichelsdorfer Gmünd und der Schleuse Charlottenburg soll, wie berichtet, deutlich geringer ausfallen als die ursprünglichen Pläne vorgesehen haben.
Landzunge an der Flussmündung wird abgetragen
Das Flussbett soll auf der Berliner Nordtrasse nicht wie ursprünglich vorgesehen auf vier, sondern auf 3,50 Meter Tiefe ausgebaggert werden. Die Landzunge „Spandauer Horn“ an der Mündung der Spree in die Havel wird aber mit 3000 Quadratmetern nahezu komplett abgetragen. Auf die ursprünglich geplante Verbreiterung der Wasserstraße auf 55 Meter wird verzichtet. Weil Großmotorschiffe und 185 Meter lange Schubverbände so nicht aneinander vorbeikommen, werden vier Wartestellen eingerichtet, an denen die Güterschiffe den Gegenverkehr passieren lassen können.
Auf etwa der Hälfte der rund sechs Kilometer, auf denen marode Uferbefestigungen erneuert und Spundwände vertieft werden müssen, soll es Flachwasserzonen für Fische und Amphibien geben. Nur noch 89 Bäume anstatt der ursprünglich geplanten 1000 sollen nun in den Uferbereichen gefällt werden. Die Kosten für das Projekt beziffert das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin auf 48 Millionen Euro, elf Millionen entfallen davon auf die Auflockerung der kanalartigen Uferbereiche mit Flachwasserzonen. Nach derzeitigem Stand soll das Planfeststellungsverfahren für die Berliner Nordtrasse 2018 abgeschlossen sein. Das Wasserstraßen-Neubauamt rechnet mit einer Bauzeit von mindestens drei Jahren.
Einsichtnahme in den Ämtern bis zum 5. Mai möglich
Das erste Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der Spree war 2010 nach massiven Protesten von Landespolitikern und Naturschützern gestoppt worden. Das Verkehrsprojekt 17 Deutsche Einheit sah ursprünglich vor, die Wasserstraßen zwischen Hannover und Berlin durchgängig für den Begegnungsverkehr großer Güterschiffe als zweispurige „Wasserautobahn“ auszubauen. Die neuen Planunterlagen liegen in der Zeit vom 5. April bis 4. Mai zur Einsicht aus: Im Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Hohenzollerndamm 174–177, Raum 3022, Mo.–Mi., 9–16 Uhr, Do. 9–18 Uhr, Fr. 9–14 Uhr, Tel. 030/9029-15137 und im Bezirksamt Spandau, Carl-Schurz-Straße 2–6, Raum 1125,Mo.10–16 Uhr, Di.+Mi. 9–16 Uhr, Do. 9–18 Uhr, Fr. 9–14 Uhr, Tel. 030/90279-3016.