Er war Tonmeister in Berlin, schlüpfte für “Löwenzahn“ in die Latzhose und wurde zum Kinder-Held. Nun ist Peter Lustig gestorben.

Der langjährige "Löwenzahn"-Moderator Peter Lustig ist am Dienstag im Alter von 78 Jahren gestorben. Das teilt das ZDF mit. Er starb in der Nähe von Husum im Kreise seiner Familie. Lustig litt schon länger an einer Krebserkrankung.

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"Tüfteln, Forschen, Entdecken - das war die Welt von Peter Lustig", teilte Programmdirektor Norbert Himmler teilt mit. "Wir werden den Mann, der Kinder und Erwachsene immer wieder zu überraschenden Erkenntnissen geführt hat, in lebendiger Erinnerung behalten."

Lustig war über 25 Jahre lang das Gesicht der ZDF-Kultsendung. Er führte Experimente durch und erklärte Kindern die Welt, "ohne sich je bei den Kindern anzubiedern", wie Himmler sagte.

Peter Lustig war für Kennedy-Aufnahme in Berlin zuständig

Lustig wurde 1937 in Breslau geboren. Der gelernte Rundfunkmechaniker und studierte Elektrotechniker hatte die unterschiedlichsten Berufe, wie das ZDF mitteilt. Als Techniker bei AFN Berlin war er verantwortlich für die Aufnahme der berühmten Kennedy-Rede mit dem Zitat "Ich bin ein Berliner". Später war er freier Filmtonmeister und Hörspielautor für den Sender Freies Berlin, wie der RBB schreibt, und wechselte von dort zum ZDF zunächst zur "Sendung mit der Maus".

Für die Kindersendereihe "Pusteblume" holte ihn das ZDF 1979 vor die Kamera. 1980 wurde die Sendung in "Löwenzahn" umbenannt. Mit Latzhose und Nickelbrille, im blauen Bauwagen im imaginären Bärstadt lebend, beantwortete Peter Lustig Natur, Technik und Umwelt. Lustig war auch Autor und Texter der Sendung.

Bundesverdienstkreuz nach Abschied von "Löwenzahn"

Neben "Löwenzahn" war Peter Lustig im ZDF auch in der Sendereihe "mittendrin" (1993-1997) zu sehen, erklärte und synchronisierte in der Reihe "Raumschiff Erde" (1998) das Weltall und lieh einem Naturforscher in "Mammutland" (2004) seine Stimme.

Er wurde 1980 und 1982 zwei Mal mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, schrieb Kinderbücher und Fachbücher.

Nach seinem Abschied vom Bildschirm nach 25 Jahren "Löwenzahn" im Herbst 2005 wurde Peter Lustig im Jahr 2007 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. "Löwenzahn" blieb auf Sendung, dort übernahm Fritz Fuchs, der eigentlich Guido Hammesfahr heißt. Er entdeckt mit seinem Hund Keks die Welt.

Lustig lebte im Ruhestand zunächst in Bohmstedt in Nordfriesland, entschied sich aber 2014 gemeinsam mit seiner Frau Astrid Berge, nach Berlin zu ziehen, wo auch die meisten der neun Enkelkinder leben. „Ältere Menschen erreichen Doktor, Apotheke und Kneipe gern zu Fuß“, begründete Peter Lustig den Umzug damals auch gegenüber den Husumer Nachrichten. Nun starb er in Nordfriesland.

ZDF würdigt Peter Lustig mit Programmänderung

Sein Fanclub nahm in Trauer um Peter Lustig seine Inhalte von der Fanwebsite. Dort steht nun nur noch: "Wir trauern um Peter Lustig aus diesem Grund bleibt die Fanclub Seite Offline! Lieber Peter, Danke für die vielen Stunden die du uns durch deine unverwechselbare Art geschenkt hast. Du hast dich nie verbiegen lassen bist immer der selbe geblieben. Du hast uns Dinge der Welt erklärt und uns zum lachen aber auch zum Nachdenken gebracht.... wir werden dich niemals vergessen! Danke lieber Peter Danke!"

Das ZDF würdigt Peter Lustig am Sonntagmorgen, 28. Februar 2016, in seinem Kinderprogramm sowie mit einer Löwenzahn-Nacht von Samstag, 27. Februar, auf Sonntag, 28. Februar 2016.