Zeitgleich mit dem zweitägigen Europäischen Polizeikongress im Berliner Congress Centrum am Alexanderplatz in Mitte hat eine Künstlergruppe namens „Gewalttäter*innen dissende Polizeikritiker*innen (GdP)“ Großplakate in der Öffentlichkeit aufgehängt. Dafür wählten sie Werbeträger zwischen Bahnhof Alexanderplatz und Kongresscenter. Die GdP ordnete die Gruppe am Abend der linksextremistischen autononomen Szene zu.
Auf den Plakaten sind mit Schild und Schlagstock bewaffnete „Playmobil-Polizisten“ zu sehen. Darunter steht: „Gewalttäter? Einer muss es ja machen. Ohne staatlich bezahlte Gewalttäter gibt es leider auch keinen Rechtsstaat. Stehen sie deshalb zu ihrer Polizei, wenn sie mal wieder mit ungerechtfertigter Kritik überzogen wird.“
Auf den Plakaten ist auch das Logo der Gewerkschaft der Polizei (GdP) abgebildet. So entsteht der Eindruck, es handele sich um eine Aktion der Gewerkschaft.
GdP und Wall prüfen rechtliche Schritte
Dem ist nicht so. „Hier wird das Logo der Gewerkschaft der Polizei von Menschen genutzt, die nicht Teil unserer Gewerkschaft sind und dem entsprechend auch nicht autorisiert sind“, sagte Sascha Braun, Justiziar der Gesamt-GdP, der Berliner Morgenpost.
Der Bundesvorsitzende der GdP, Oliver Malchow, distanziert sich von der illegalen kriminellen Aktion: „Ich dachte, ich trau meinen Augen nicht, als ich heute morgen diese infame Frechheit gesehen habe! Wer rechtmäßige Polizeieinsätze als Anschlag auf die Demokratie verunglimpft, hat unsere Demokratie nicht verstanden!“ Die GdP hat inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet.
„Einige dieser Plakate wurden heute von unseren Mitarbeitern entdeckt und aus drei City Light Poster Vitrinen auch zeitnah wieder entfernt“, sagte Frauke Bank, Sprecherin der Wall AG. „Mögliche juristische Schritte werden derzeit von unserer Rechtsabteilung geprüft.“
Der Europäische Polizeikongress findet am Dienstag und Mittwoch in Berlin statt. In einschlägigen Internetportalen wird aktuell auch zu Demonstrationen am Dienstag gegen den Polizeikongress aufgerufen.