Die Aktion hatte am Dienstag für Aufsehen gesorgt: Die Erwerbsloseninitiative „Basta“ „beschlagnahmte“ nach eigenen Worten eine Ferienwohnung an der Soldiner Straße in Wedding, um so auf das Problem von Wohnungsknappheit und steigenden Mieten in der Stadt aufmerksam zu machen. Doch dann entpuppte sich das Ganze vor allem als symbolische Aktion. Wie ein Polizeisprecher der Berliner Morgenpost bestätigte, habe ein Mitglied der Initiative die Wohnung ganz legal angemietet – und zwar bis 21. Januar.
Die Aktion aber endete vorzeitig. Bereits am frühen Mittwochmorgen zogen die „Besetzer“ aus dem Apartment aus. Der Vermieter habe den dort anwesenden Erwerbslosen mit einer Räumung gedroht. Weil „Basta“ in dem Ferienapartment eine Sozialberatung angeboten habe. Dies sei eine Zweckentfremdung der Wohnung. Die Initiative hat sich nach eigenen Angaben daraufhin entschlossen, die Wohnung zu verlassen. „Aktuell ist die Stadt überschwemmt mit Ferienwohnungen, wenn wir allerdings eine Wohnung suchen, gehen wir leer aus“, begründete die Initiative ihre nun abgebrochene Aktion. Eine Internet-Datenerhebung im Auftrag des Bezirksamtes Mitte im Sommer 2015 hatte ergeben, dass Ende Juli auf Internetportalen rund 23.100 Urlaubsquartiere in Berlin angeboten wurden.