Weil ein Müllsack auf Beamte geworfen wurde, gab es am Sonntag einen Großeinsatz. Im Video sieht der „Wurf“ eher harmlos aus.

Bewohner des Hauses in der Rigaer Straße 94 haben ein Video des ominösen Müllsackwurfs veröffentlicht. Nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Sonntag hatten Unbekannte aus einem Fenster einen offenbar mit Schutt gefüllten Müllsack auf die Beamten geworfen.

Die Staatsanwaltschaft setzte einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss durch. Nachdem der erlassen wurde, durchsuchten Einsatzkräfte gegen 16 Uhr eine Wohnung, setzten dabei auch eine Ramme ein, um sich Zutritt zu verschaffen.

Im Video ist ganz kurz zu sehen, wie ein Müllbeutel einige Meter von den Beamten entfernt vorbeisegelt. In einer Texteinblendung im Video macht sich der Verfasser über den „gefährlichen Angriff auf Bullen“ lustig. Und in der Tat sieht der Beutelwurf im Film recht harmlos aus, wird von den unbeeindruckt wirkenden Polizisten aus der Distanz beobachtet. Ob der Müllbeutel im Video allerdings auch der ist, der später zum Durchsuchungsbeschluss führte, bleibt unklar.

Der Müllbeutelwurf hatte am Sonntag an der Rigaer Straße einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Festnahmen gab es nicht.

Rund 70 Beamte waren seit Mittag in der Gegend im Einsatz, zur Durchsuchung wurden zusätzliche Kollegen herbeigerufen.

Schon am Sonnabend hatten Beamte lose Steine und Holzlatten in dem von Linksextremisten bewohnten Haus sichergestellt. Dabei kam es jedoch nicht zu Zwischenfällen.

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Die verstärkte Präsenz er Polizei ist die Folge eines brutalen Übergriffs auf einen Polizisten am Mittwoch. Er hatte eine Ordnungswi­drigkeit wegen Falschparkens festgestellt, als ein Mann und eine Frau auf ihn zukamen und den 52-Jährigen zunächst anpöbelten. Als der Polizist die Ausweise der beiden verlangte, wurde er sofort geschlagen.

Als Konsequenz hatten am Mittwochabend 500 Beamte das Haus an der Rigaer Straße 94 gestürmt und durchsucht. Dabei fanden sie große Mengen gefährlicher Gegenstände wie Eisenstangen und Krähenfüße.