Hauptstraße symbolisch in "David-Bowie-Straße" umbenannt
Gedenken in Schöneberg
Hauptstraße symbolisch in "David-Bowie-Straße" umbenannt
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Lorenz Vossen
"Heroes just for one day": Die Haupstraße heißt für einen Abend David-Bowie-Straße
Foto: Sergej Glanze
David Bowie soll in Berlin geehrt werden. Die Hauptstraße wurde jetzt symbolisch in "David-Bowie-Straße" umbenannt - für einen Abend.
Der Name David Bowie soll in Berlin einen festen Platz bekommen – auf einem Straßenschild. Das fordert eine Online-Petition, die jetzt gestartet wurde. „David-Bowie-Straße in Berlin“ richtet sich an den Berliner Senat und das Bezirksamt Schöneberg, jenen Bezirk also, wo der am Sonntag verstorbene Musiker Ende der 70er-Jahre in der Hauptstraße 155 wohnte.
„Hauptstraßen gibt es viele in Berlin, aber noch keine David-Bowie-Straße“, heißt es in der Begründung. „Mit David Bowies Musik verbinden Hunderttausende, ja Millionen Menschen Erinnerungen. Dieser außerordentliche Künstler verdient es, im Berlin eine besondere Ehrung zu bekommen.“
Auf Initiative des RBB-Senders Radio Eins wurde die Schöneberger Hauptstraße Ecke Helmstraße vorübergehend am Mittwochabend von 19 bis 1 Uhr morgens symbolisch in David-Bowie-Straße umbenannt.
Berliner trauern um David Bowie
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Video: BM Video
Nach dem Start haben bereits knapp 4700 Unterstützer die Petition unterzeichnet. „David Bowie hat kulturell viel für diese Stadt getan“, schreibt einer von ihnen. „Heroes“ sei ein epochaler Song „für uns aus Berlin“.
Die Chancen stehen womöglich gar nicht schlecht. Angesichts der aktuellen Ereignisse, also dem großen Hype um die Person David Bowie, sollte man die Petition schon ernst nehmen, heißt es beim Petitionsausschuss des Abgeordnetenhauses.
Von rund 1600 Petitionen, die 2014 in Berlin eingereicht wurden, erreichten immerhin ein Viertel ihr Ziel ganz oder teilweise. Das Areal vor dem Bundesfinanzministerium heißt inzwischen „Platz des Volksaufstandes 1953“ – als Resultat einer Petition.
Bezirke wollen Straßen nur noch nach Frauen benennen
An einer Hürde könnte die Idee dennoch scheitern: Einige Bezirke, darunter auch Schöneberg, wollen Straßen eigentlich nur noch nach Frauen benennen. Es gibt sogar eine entsprechende Ausführungsvorschrift, laut der Frauen verstärkt berücksichtigt werden sollen. Über Sinn oder Unsinn dieser Regelung wird im Bezirk schon länger gestritten.
Sollte Bowie trotzdem eine eigene Straße zugesprochen bekommen, kann diese frühestens in fünf Jahren eingeweiht werden. So will es das Gesetz. Mehr Chancen als eine Petition aus Italien hat die „David-Bowie-Straße“ allemal. Sie richtet sich an Gott. Er solle doch bitte „Nein“ zum Tod der Pop-Ikone sagen.
CDU für Gedenktafel an ehemaliger Wohnung
Die Pläne für eine andere Ehrung sind bereits konkreter. Die CDU-Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg will prüfen lassen, ob an Bowies ehemaliger Wohnung in der Hauptstraße eine Gedenktafel angebracht werden kann.
„Viele Fans besuchen bereits jetzt seine Wirkungsstätten in Berlin und vermutlich werden sich nun noch mehr Menschen auf die Suche nach Spuren ihres Idols machen. Für sie wollen wir einen Anlaufpunkt schaffen“, sagte Matthias Steuckardt, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.