Berlin.
Der Ex-Planer des BER, Alfredo di Mauro, hat das Konzept seiner unterirdischen Entrauchungsanlage auf dem Flughafen verteidigt. „Der Begriff ,aufwendige Lösung‘ dafür ist falsch“, sagte di Mauro am Freitag im Untersuchungsausschuss zum Flughafendesaster. Kollegen hätten vielmehr den Begriff „geniale Lösung“ dafür geprägt, so di Mauro selbstbewusst. „Und das sind Fachleute.“ Die Entrauchungsanlage war maßgeblich für die Verschiebung der Eröffnung des Flughafens im Juni 2012 verantwortlich. Dies sei aber kein Fehler seiner Planungen gewesen, so di Mauro weiter. „Kein Mensch würde sagen, es gibt eine andere Möglichkeit, die Entrauchungsanlage so zu bauen“, sagte der ehemalige Planer.
Ob die Anlage wie geplant fertiggestellt werden kann, ist aber weiter ungewiss. Auch di Mauro sieht Probleme. Es gebe Hinweise, wonach das Druckverhältnis in den Abzugsrohren einen zu hohen Unterdruck erzeuge. Sollte sich das bestätigen, müssten alle insgesamt 32 Entrauchungsanlagen im Hauptpier umgebaut werden. Derzeit würden dazu Testläufe auf dem BER stattfinden, behauptete di Mauro. Das wisse er aus Flughafenprotokollen. Seit 2014 ist der Ex-Planer nicht mehr auf dem Flughafen beschäftigt. Seine Planungen seien nicht funktionsfähig, hieß es zur Begründung.
Der ehemalige Projektsteuerer Herrmann Weber bestätigte im Ausschuss mit seiner Aussage, dass es erhebliche Probleme mit der Qualitätskontrolle der Bauarbeiten gegeben habe. „Aus der heutigen Aussage des Zeugen Hermann Weber wurde erneut deutlich, dass im Projekt BER schon Monate vor der Verschiebung chaotische Zustände herrschten“, sagte der Vorsitzende des BER-Untersuchungsausschusses, Martin Delius. „So wurden viele der auf der Baustelle auftretenden Mängel nicht systematisch erfasst und verarbeitet.“ Allen sei klar gewesen, dass sich das Projekt auf einem „äußerst kritischen Weg“ befand, so Weber weiter.
-ker