Berlin. Der Zentrale Omnibusbahnhof in Berlin soll im kommenden Jahr eine eigene Touristeninformation von „Visit Berlin“ erhalten. „Der Omnibusbahnhof ist einer der zentralen Ankunftsorte in Berlin für Touristen aus Deutschland und Europa geworden. Die Tourist-Info soll den hohen Bedarf an ersten Informationen auch außerhalb des hoch frequentierten Stadtkerns decken“, sagte Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) der Berliner Morgenpost. Sie setzt zudem darauf, dass dort die Touristenströme entzerrt und Gäste auch in westliche und südliche Randbezirke gelockt werden können.
Außerdem wird „Visit Berlin“ die bislang bezirkliche Touristeninformation in Pankow übernehmen und umfassend modernisieren. Die von lokalen Vereinen betriebenen Info-Büros in Neukölln, Spandau und Treptow-Köpenick sollen künftig in einer Kooperation mit „Visit Berlin“ geführt und dazu technisch modernisiert und besser ausgestattet werden. Zudem soll ein bisher mit einem Dieselmotor ausgestatteter Stadtrundfahrt-Bus zum Elektrofahrzeug umgerüstet werden. Der Probebetrieb soll noch in diesem Jahr erfolgen, der Senat kooperiert dabei mit dem Sightseeing-Anbieter Berlin City Tour (BCT). Das innovative und geräuscharme Transportangebot für Touristen soll Berlins Rolle als Schaufenster der Elek-tromobilität unterstreichen.
Wirtschaftsfaktor Kongresse
Die Wirtschaftsverwaltung kann drei Millionen Euro zusätzlich in die Tourismusförderung investieren. Das Geld kommt aus den Einnahmen, die Berlin vom 1. Januar 2014 bis zum 30. Juni 2015 mit der City Tax erzielt hat. Mindestens 200.000 Euro sollen in die Kongressförderung fließen. „Mit mehr als zehn Millionen Teilnehmern und rund 2,2 Milliarden Euro Umsatz ist das Kongressgeschäft ein starker Wirtschaftsfaktor für Berlin. Mit den Mitteln der City Tax werden wir verstärkt überregionale Unternehmen, Verbände und Meinungsbildner in der Wissenschaft für Berlin als führender Kongressstandort in Deutschland ansprechen“, erläuterte Yzer.
Perspektivisch benötigt Berlin neue Kongressflächen, vor allem für große Tagungen mit mehr als 2000 Teilnehmern. „Visit Berlin“ begrüßt daher die Entscheidung des Senats, das Internationale Congress Centrum (ICC) zu sanieren und dort wieder 10.000 Quadratmeter Kongressflächen zu schaffen. Geschäftsführer Burkhard Kieker lobt auch das private Engagement in diesem Bereich. Das Hotel Estrel in Neukölln vergrößert sein Convention-Center, im September wird der Neubau eröffnet. Dessen Herzstück ist ein Saal für 5000 Menschen. Zu Füßen des Estrel-Towers, der 2019 oder 2020 errichtet sein soll, sind zudem weitere Veranstaltungsflächen vorgesehen. Im neuen Stadtquartier an der East-Side-Gallery sind ebenfalls Kongressflächen für bis zu 4000 Besucher geplant.