Angesichts stetig wachsender Fahrgastzahlen wollen die Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) in den nächsten Wochen weitere Fahrzeuge testen, mit denen mehr Menschen befördert werden können. Bereits am Dienstag wollen die landeseigenen Verkehrsbetriebe einen neuen Doppelstockbus vorstellen. Der vom niederländischen Hersteller VDL gebaute „Citea DLF“ ist größer als der zu Jahresbeginn in Dienst gestellte und derzeit in Spandau fahrende Bus von Scania.
Am Monatsende trifft zudem ein Bus mit Anhänger in Berlin ein. Der sogenannte Buszug ist rund 23 Meter lang und bietet Platz für bis zu 133 Fahrgäste, das sind gut 30 mehr als in einem Gelenkbus oder großen Gelben. Weil er von den Münchener Verkehrsbetrieben nur ausgeliehen ist, wird das Gespann aus einem Bus des polnischen Herstellers Solaris und einem Anhänger der thüringischen Göppel Bus GmbH in typisch himmelblauer Lackierung in Berlin unterwegs sein. Der Praxistest soll zwei Wochen dauern. Auf welchen Linien der Buszug erprobt wird, will die BVG aber noch nicht sagen. „Wir müssen erst prüfen, wo die Infrastruktur den Einsatz eines solch langen Fahrzeugs zulässt“, sagte BVG-Sprecher Markus Falkner.
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In München fahren bereits mehr als 20 Busse mit Anhänger, sie werden vor allem im Schülerverkehr sowie bei Fahrten zum Flughafen und zum Zentralen Omnibusbahnhof eingesetzt. Die BVG will außerdem einen längeren Gelenkbus von Mercedes erproben, der gleichfalls mehr Fahrgäste transportieren kann als die aktuell eingesetzten 18-Meter-Busse von Solaris oder Scania.
Die BVG reagiert mit den Tests auch auf die weiter steigenden Fahrgastzahlen. Vor allem im Berufsverkehr reicht der Platz in den Fahrzeugen oft nicht mehr aus. Wie berichtet, erreichte die Zahl der überfüllten Busse im Vorjahr einen neuen Rekord. So meldeten die Fahrer 2014 der Leitstelle 67.700 Mal, das sie keine weiteren Fahrgästen mehr mitnehmen können. Die meisten „100-Prozent-Meldungen“ gab es auf den TXL-Linien zum Flughafen Tegel und auf den Metro-Linien M49 und M41.