Drei Wochen war der Berliner Fotograf Claus Rottenbacher mit seiner Plattenkamera aus den 70er-Jahren im Internationalen Congress Centrum (ICC) unterwegs. Das Ergebnis seiner optischen Recherche kann sich sehen lassen: Eine Auswahl der Fotos, „Raumporträts dieser Architekturikone ICC“, wie der 49-Jährige sagt, werden von Freitag an in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung präsentiert.
Die teilweise großformatigen Aufnahmen zeigen, wie detailgenau die Architekten Ralf Schüler (1930-2011) und Ursulina Schüler-Witte das Interieur des ICC geplant haben. Vom Teppichmuster über die Lampen bis hin zum Treppenhandlauf reichen die im Bild festgehaltenen Beispiele dieses herausragenden Designs.
Maschinenästhetik der 70er-Jahre
„Mich hat fasziniert, dass man im ICC überall diese besondere Maschinenästhetik der 70er Jahre findet“, sagt Rottenbacher. Dabei verweist er anderem auf das Foto von Saal 6. „Der sieht doch fast so aus wie bei Raumschiff Enterprise“ sagt Rottenbacher.
Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) und Verbraucherschutzsenator Thomas Heilmann (CDU) eröffnen die Ausstellung um 11 Uhr im Lichthof der Senatsverwaltung für Stadtentwciklung und Umwelt. Anlass für die Schau ist nach Angaben der Senatsverwaltung „ „die aktuelle Senatsentscheidung zur Sanierung des bedeutenden Gebäudes“. Der von Senator schon im Frühjahr avisierte Denkmalschutz für das ICC liegt allerdings noch immer nicht vor.
10.000 Quadratmeter werden saniert
Wie berichtet , hat der Senat beschlossen, 10.000 Quadratmeter des ICC zu sanieren. Die restliche Fläche von etwa 30.000 Quadratmetern soll von privaten Investoren saniert und genutzt werden. Die Vorsitzende des Landesdenkmalrates, Kerstin Wittmann-Englert hatte in einem Interview mit der Berliner Morgenpost davor gewarnt, das ICC zu zerstückeln und ein Gesamtkonzept für diese herausragende Architektur gefordert.
Die Ausstellung ist bis 24. August im Lichthof der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Am Köllnischen Park 3, in Mitte , Mo. -Sa., 10-18 Uhr, zu sehen.