Der Durchschnitt aller Abi-Noten liegt in Berlin bei 2,4. Wir haben uns die vier besten Schulen - mit Durchschnitt 1,8 - genauer angesehen.

Unendliche Möglichkeiten und glänzende Noten: Auch dieses Jahr können sich die Berliner Abiturienten wieder über einen aufregenden neuen Lebensabschnitt und gute Zensuren freuen. 2,4 beträgt der Abiturdurchschnitt in der Hauptstadt. 587 glückliche Schüler erreichten sogar die Traumnoten von 1,1 und 1,0. Die Zahl der Schüler, die das Abitur nicht bestanden, verringerte sich leicht von 2,9 Prozent im Vorjahr, auf 2,7 Prozent. Mit dem Schnitt von 2,4 ist Berlin auch dieses Jahr wieder auf dem gleichen Niveau wie in den vergangenen fünf Jahren und liegt knapp hinter Brandenburg. Brandenburgs Schüler legten 2015 das Abitur mit einem Durchschnitt von 2,3 ab.

Einige der Berliner Schulen zeigen sich in Hinblick auf ihrer Abiturdurchschnittsnoten deutlich erfolgreicher als andere. So schnitten die Georg-Friedrich-Händel-Oberschule, die Heinrich-Hertz-Oberschule., das Otto-Nagel-Gymnasium und die Nelson-Mandela-Schule mit den Bestwerten von 1,8 ab und acht weitere Berliner Schulen erzielten den Durchschnitt von 1,9.

Aber wie kommt es, dass einige Schulen sehr gute Schnitte verzeichnen und andere keine guten Zahlen vorweisen können? Die Berliner Morgenpost stellt die vier staatlichen Berliner Schulen vor, die mit einem Abiturdurchschnitt von 1,8 am besten abschnitten.

Die Nelson-Mandela-Schule ist eine bilinguale Ganztagsschule in Wilmersdorf. Von der ersten Klasse bis zum Abitur werden die Schüler aus 60 verschiedenen Ländern bilingual in den Sprachen Deutsch und Englisch unterrichtet. Neben den Berliner Schulabschlüssen, bietet die Schule auch das Internationale Baccalaureate (IB) an. Wichtige Teile des Unterrichts sind Exkursionen, Betriebspraktika, die Möglichkeit soziale Dienste zu absolvieren und der Austausch mit Altersgenossen aus anderen Ländern.

Christian Nitschke ist seit zwei Jahren Schulleiter an der Nelson-Mandela-Schule und besonders stolz darauf, dass in den letzten sieben Jahren nur ein Schüler das Abitur nicht bestanden hat. Die Schülerschaft der Schule bestehe aus einer bunten Mischung an Kindern und Jugendlichen, die aus unterschiedlichen Familien und Kulturen stammten.

„Für mich sind nicht nur die Noten ein Zeichen für Erfolg. Der Abiturschnitt ist nicht das Wichtigste, sondern, dass wir alle Schüler an Board behalten. Eine erfolgreiche schulische Arbeit zeichnet sich durch ein gutes Zusammenspiel zwischen den drei Partnern, das heißt zwischen den Schülern, den Eltern und den Lehrer aus. Es ist wichtig, dass jeder Verantwortung für sich selbst und den Lernprozess übernimmt“, sagt Nitschke. Für ihn als Schulleiter sollte eine erfolgreiche Schule den Kindern die Möglichkeit zur eigenen Entfaltung geben und den Raum für ein arbeiten miteinander, nicht gegeneinander.

Auch das Otto-Nagel-Gymnasium liegt mit seinem Abiturschnitt von 1,8 bei den Berliner Spitzenreitern. Die Schule in Marzahn-Hellersdorf ist medienorientiert und sozial engagiert. Für die Lehrer ist ein demokratisches Miteinander und Weltoffenheit die Basis eines erfolgreichen Unterrichtes. Besonders stolz sind sie deshalb auch auf die Auszeichnungen der Schule als „Schule ohne Rassismus“ und „Erste Weltfriedensschule Marzahn-Hellersdorf“.

Das Otto-Nagel-Gymnasium kann nach einem Aufnahmetest ab der siebten oder der neunten Klasse besucht werden. Die Schüler haben die Möglichkeit den ganzen Tag an der Schule zu verbringen und sich in wählbaren Interessensgemeinschaften wie Chor, Fotografie, Tennis, Fußball oder einer Band weiter zu bilden.

Für den Schulleiter Lutz Seele ist die Vermittlung humanistischer Grundwerte und die Nutzung moderner Medien ein Erfolgsrezept. „Ich glaube daran, dass Freude beim Lernen auch mit den neuen Medien entsteht-somit ist das Lernen mit neuen Medien ein wichtiger Baustein an unserer Schule und wird garantiert durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Schülern, Lehrern und Eltern“, erklärt Schulleiter Lutz Seele der Berliner Morgenpost.

Das Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium in Kreuzberg-Friedrichshain gehört zu den erfolgreichen Berliner Schulen mit einem musikalischen Schwerpunkt. Gespielt wird im Ensemble, geprobt zusätzlich zum normalen Unterricht, vier Stunden pro Woche. Neben dem musizieren ist das Fach Musik auch verbindlicher Leistungskurs für alle Schüler und somit Prüfungsfach im Abitur.

Neben der breiten musikalischen Ausbildung, profitieren die Schüler ebenfalls von der guten internationalen Vernetzung der Schule, die Schüler reisen viel. Finanziert werden können diese Reisen zu einem Drittel von dem Förderverein der Schule. Den restlichen Betrag übernehmen die Eltern und andere Institutionen wie der Chorverband, das Goethe-Institut. „Wenn die Jugendlichen die Schule verlassen, haben sie meist schon die halbe Welt gesehen“, sagt Schulleiterin Meike Klee.

Das Heinrich-Hertz-Gymnasium in Friedrichshain ist die vierte erfolgreiche Berliner Schule und hat ein mathematisch-naturwissenschaftliches Profil. Neben den Leistungskursen in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Informatik haben die Schüler in der Oberstufe die Möglichkeit, Erweiterungs-Grundkurse in den Fächern Mathematik und Physik zu belegen. Außerdem nehmen die Schüler in der 12. Klasse an einem naturwissenschaftlichen Praktikum teil. Aber auch Allgemeinbildung hat in dem Heinrich-Hertz-Gymnasium einen hohen Stellenwert. Somit können die Schüler neben den Naturwissenschaften auch Leistungskurse in Politikwissenschaften, Englisch und Geographie wählen.

Die zehn besten Schulen nach Schulart und ihre Durchschnittsnote

Berufliche Gymnasien

Staatliche Ballettschule, Prenzlauer Berg 1,90

Rahel-Hirsch - OSZ Gesundheit, Hellersdorf 2,26

Marcel-Bräuer-Schule, Weißensee 2,29

Jane-Addams-Schule - OSZ Sozialwesen II, Friedrichshain 2,37

OSZ TIEM, Haselhorst 2,42

Anna-Freud-Oberschule (OSZ), Charlottenburg (Nord) 2,45

OSZ Logistik, Touristik, Immobilien, Steuern, Schöneberg 2,57

Lise-Meitner-Schule, Buckow 2,61

Emil-Fischer-Schule (OSZ), Wittenau 2,64

Louise-Schröder-OSZ, Lichterfelde 2,64

Gymnasien

Georg-Friedrich-Händel-Oberschule, Friedrichshain 1,80

Heinrich-Hertz-Oberschule, Friedrichshain 1,82

Otto-Nagel-Gymnasium, Biesdorf 1,89

Französisches Gymnasium, Kreuzberg 1,93

Gymnasium Steglitz 1,96

Johann-Gottfried-Herder-Oberschule, Lichtenberg 1,96

Heinz-Berggruen-Gymnasium, Charlottenburg 1,98

Arndt-Gymnasium Dahlem 1,98

Rosa-Luxemburg-Oberschule, Pankow 1,99

Schadow-Gymnasium, Zehlendorf 2,04

Integrierte Sekundarschulen

Nelson-Mandela-Schule, Wilmersdorf 1,80

John-F.-Kennedy-Schule, Zehlendorf 1,94

Sophie-Scholl-Schule, Schöneberg 2,23

Martin-Buber-Oberschule, Spandau 2,33

Gustav-Heinemann-Oberschule, Marienfelde 2,37

Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (Sportforum), Hohenschönhausen 2,40

Wilma-Rudolph-Oberschule, Dahlem 2,41

Friedensburg-Oberschule, Charlottenburg 2,42

Poelchau-Oberschule, Siemensstadt 2,48

Kurt-Schwitters-Oberschule, Prenzlauer Berg 2,50