In einem Schwimmbad im Neuköllner Süden hat ein technischer Defekt am Montagabend einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Aus einer gerissenen Leitung war Chlorgas ausgetreten. Zahlreiche Badegäste mussten wegen akuter Atemwegsreizungen untersucht werden. 24 von ihnen wurden in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.
Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben um 18.34 Uhr zum Kombibad Gropiusstadt an der Lipschitzallee ausgerückt. Aus noch ungeklärter Ursache war im Kellergeschoss des Bades eine Leitung gerissen, aus der ätzendes Chlorgas ausströmte. Einsätzkräfte rückten in Schutzanzügen zur der Havariestelle vor und dichteten die schadhafte Leitung ab. „Die ausgetretene Substanz wurde zunächst mit Wasser verdünnt, anschließend wurde der Keller mit speziellen Drucklüftern durchgelüftet“, sagte Feuerwehrsprecherin Bianka Olm. Die übel riechende Schadstoffwolke sei über Lüftungsschächte vom Kellergeschoss auch in den Außenbereich des wegen des guten Wetters sehr gut besuchten Freibades gelangt.
Etliche Badegäste klagten über Atemwegsreizungen. Weil überwiegend Minderjährige davon betroffen waren, entschied sich die Einsatzleitung, sämtliche Personen mit Symptomen vorsorglich in Kliniken untersuchen zu lassen, so die Feuerwehrsprecherin. 24 Verletzte wurden mit Rettungswagen in die Krankenhäuser eingeliefert. Die Feuerwehr war mit mehr als 70 Rettungskräften im Einsatz. Chlor wird wegen der desinfizierenden Wirkung in Schwimmbädern zur Bekämpfung von Bakterien genutzt.