Förderung

Segler, Reiter, Turner – für diese Sportvereine gibt es Geld

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Jens Anker

Senat erteilt Zusagen für die Instandsetzung maroder Sportstätten. Vor allem viele Umkleiden und Sanitäranlagen müssen saniert werden. Parlament beschließt Nachtragshaushalt.

In den vergangenen beiden Jahren wurden Berliner Sportvereinen insgesamt 3,3 Millionen Euro an Zuschüssen und Darlehen zur Sanierung ihrer Sportanlagen bewilligt. Für dieses Jahr erteilte die Sportverwaltung bereits Zusagen in Höhe von 956.000 Euro. Das geht aus der Antwort der Sportverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Sportpolitikers Tim-Christopher Zeelen hervor. Das Investitionsprogramm gilt für Vereine, die im Besitz ihrer Sportanlagen sind oder über lange Pachtverträge verfügen. Sie sind von den Zuwendungen des Sportstättensanierungsprogramms ausgenommen.

Das meiste Geld erhielt der Tennisverein BTTC Grün-Weiß. Insgesamt 270.000 Euro bekam der Verein für die Umrüstung seiner Plätze von Kunststoff auf Sand sowie den Bau eines Brunnens. 150.000 Euro wurden dem Berliner Yacht-Club zur Sanierung und Aufstockung seines Bootshauses bewilligt. Insgesamt profitierten in den vergangenen zwei Jahren 19 Sportvereine von dem Sonderprogramm. Das Land stellt dafür jedes Jahr rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Jeder Verein kann sich bei der Sportverwaltung für eine Unterstützung bewerben, es sei denn, die Sportanlage gehört dem Bezirk und wird von ihm verwaltet.

Nach Angaben von Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski entfallen 40 Prozent der Investitionssumme auf den Verein, 40 Prozent werden vom Land als Darlehen gewährt, 20 Prozent werden vom Senat übernommen. Das Geld stammt überwiegend aus Mitteln der Deutschen Klassenlotterie. Bei der Vergabe hat die Instandsetzung Vorrang vor Neubauplänen, Maßnahmen zur Energieeffizienz haben ebenfalls höhere Priorität als der Ausbau.

Rund 11,5 Millionen Euro jährlich

Zusammen mit den neun Millionen Euro aus dem Sportstättensanierungsprogramm stehen den Vereinen damit jährlich rund 11,5 Millionen Euro zur Instandsetzung oder zum Erwerb ihrer Sportanlagen zur Verfügung. Neben den 19 bewilligten Anträgen aus dem Investitionsprogramm haben die Bezirke im vergangenen Jahr für 16 Sportplätze, 24 Sportplatzgebäude und 15 Sporthallen sowie zwei Sondersportanlagen Sanierungsbedarf beim Senat angemeldet. Die Gesamtkosten für diese Vorhaben wurden mit 13,25 Millionen Euro beziffert. Da nur neun Millionen Euro zur Verfügung stehen, müssen einige Projekte verschoben werden. Insgesamt klagt der Landessportbund über einen Sanierungsstau bei den Sportanlagen in Höhe von 120 Millionen Euro.

Großen Handlungsbedarf gibt es besonders bei den Sanitäranlagen in vielen Sporthallen. Aber auch viele Umkleiden müssen saniert werden. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der Rasenflächen reparaturbedürftig ist. Das ist nicht nur für die Sportvereine ein Problem, sondern auch für viele Schulen, die keine eigenen Sportstätten haben und deshalb auf die bezirklichen Sportanlagen in ihrem Umfeld angewiesen sind.

301 zusätzliche Stellen

Um den Sanierungsstau insgesamt zu senken, hat das Abgeordnetenhaus am Donnerstag den Nachtragshaushalt beschlossen. Die Hälfte des Etatüberschusses soll in die Instandsetzung öffentlicher Gebäude investiert werden. Im Nachtragshaushalt sind Zuschüsse an den BER in Höhe von 42 Millionen Euro sowie Investitionen aus dem Haushaltsüberschuss 2014 in Höhe von 438 Millionen Euro geregelt. Dazu kommen 58 Millionen Euro aus anderen Töpfen sowie 66 Millionen Euro aus BAföG-Mitteln. Die Kosten dafür übernimmt künftig der Bund. So kann Berlin insgesamt 562 Millionen Euro in marode Schulen, Kitas, Straßen, Hochschulen, Krankenhäuser und Schwimmbäder stecken. Daneben stellt das Land auch Geld für mehr Personal zur Verfügung, damit die Bezirke mit 301 zusätzlichen Stellen die Investitionsprojekte auch schnell umsetzten können.