Berlin ist von Mai an in der Nacht auf dem Luftweg vorübergehend nicht mehr erreichbar. Grund ist die geplante Landebahnsanierung in Schönefeld. Dorthin weichen stark verspätete Flugzeuge mit Ziel Tegel bislang aus, weil es am alten Flughafen in Schönefeld kein Nachtflugverbot gibt. Die Maschinen müssen dann etwa in Leipzig, Hannover oder Rostock landen, wie ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung am Donnerstag sagte.
Wer dann woanders ankommt, kann jedoch Ansprüche an die Fluggesellschaften geltend machen. Je nach Situation müssen diese für die Unterbringung in einem Hotel oder den Transport der Reisenden zum eigentlichen Zielort aufkommen.
Im vergangenen Jahr sind rund 50 Flugzeuge von Tegel nach Schönefeld umgeleitet worden, weil sie in Berlin erst nach 23.30 Uhr eintrafen. Das ist allerdings nur ein sehr kleiner Teil des Luftverkehrs, insgesamt sind in Tegel im Vorjahr mehr als 180.000 Maschinen gestartet oder gelandet.
Vorgeschmack auf BER-Zeiten
Die Start- und Landebahn des Schönefelder Flughafens SXF wird vom 2. Mai an wegen der Sanierungsarbeiten voraussichtlich ein halbes Jahr lang gesperrt. Geflogen wird währenddessen von der neuen Piste für den künftigen Hauptstadtflughafen BER – wo wie in Tegel ein Nachtflugverbot gilt.
Das zunächst nur vorübergehend geltende Nachtflugverbot für die deutsche Hauptstadt gibt einen Vorgeschmack auf die Zeit nach Eröffnung des BER. Wenn Tegel wie geplant nach der voraussichtlichen Eröffnung des neuen Flughafens Ende 2017 schließt, wird Berlin dauerhaft in der Nacht mit dem Linienflugzeug nicht mehr erreichbar sein. Ausnahmen gibt es dann nur noch für Regierungsmaschinen, Post- und Sanitätsflugzeuge.