BVG-Aktion

Wenn Anastacia „Stadtmitte“ sagt - Die U2 wird zur Promi-Linie

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Lorenz Vossen

Foto: dpa

Stars wie Anastacia, Veronica Ferres, Jan Josef Liefers oder Otto Waalkes haben die Stationen der U-Bahnlinie 2 eingesprochen. Aber auch die Berliner können mitmachen.

So oft fährt Frank Zander ja nicht mehr BVG. Das letzte Mal vor über einem Jahr, nach Neukölln mit der U-Bahn, und das war wohl ein ziemliches Abenteuer. Aber er fühlt sich den Berliner Verkehrsbetrieben sehr verbunden, berichtet der Sänger und Moderator, während die U2 mit sanftem Ruckeln Richtung Pankow kurvt. Weil sie ihm doch immer Busse leihen für sein alljährliches Gänse-Essen mit den Berliner Obdachlosen. Deshalb fährt er jetzt doch wieder täglich BVG.

Otto Waalkes und Katja Riemann sind auch dabei

Zumindest ein Teil von ihm, genauer: seine Stimme, für einige Wochen. Am Bahnhof Klosterstraße ist es Zander, der den Fahrgästen jetzt die Station ansagt. Schön rau und mit Berliner Schnauze, wie man es kennt. Dabei ist er in bester Gesellschaft, an allen 29 Stationen der U2 sind neuerdings Prominente zu hören. Schauspieler Jan Josef Liefers sagt die Bahnhöfe Senefelderplatz und Zoologischer Garten an, Matthias Schweighöfer den Alexanderplatz. Die US-Sängerin Anastacia präsentiert in respektablem Deutsch den U-Bahnhof Stadtmitte, Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick die Eberswalder Straße. Dazu kommen bekannte Größen wie Marius Müller-Westernhagen (Potsdamer Platz), Otto Waalkes (Sophie-Charlotte-Platz) und Katja Riemann (Rosa-Luxemburg-Platz).

„Mach mal ’ne Ansage – Gib einer U-Bahnstation Deine Stimme“, heißt die Aktion, die die BVG in Partnerschaft mit der Berliner Morgenpost und dem Sender radioBerlin 88,8 des RBB gestartet hat.

Die Idee, von den herkömmlichen Ansagen abzuweichen, kommt aus Hamburg. Bei der Hochbahn waren es vor zwei Jahren Stars wie Rapper Smudo oder Sänger Udo Lindenberg, die den Stationen ihre Stimme liehen. „In Hamburg war die Aktion sehr erfolgreich, das hat uns inspiriert“, sagt BVG-Chefin Sigrid Nikutta, die selbst auch eine Ansage macht – am Hausvogteiplatz. Der war früher das Zentrum der Berliner Konfektionsindustrie, „deswegen passt diese Haltestelle auch ein bisschen zu mir, ich interessiere mich sehr für die Geschichte Berlins“, sagt Nikutta.

Frank Zander hingegen ist fast ein bisschen enttäuscht, dass er nicht die Station Olympia-Stadion durchsagen darf, dort ist seine Stimme bereits bei den Heimspielen von Hertha BSC mit dem Song „Nur nach Hause“ vertreten. Doch die Station ging an Hertha-Manager Michael Preetz. Die Haltestelle Klosterstraße passt aber auch. „Die habe ich schließlich 1913 eigenhändig eröffnet“, scherzt der 72-Jährige. „Und die Fliesen eigenhändig an die Wände geklebt“, ergänzt Nikutta schmunzelnd. Die U2, hofft die BVG-Chefin, werde durch „Mach mal ’ne Ansage“ noch mehr an Attraktivität gewinnen. Auch die U1 war eine mögliche Option, doch die Wahl fiel auf die U2, da sie mehr Stadtteile durchquert und eine größere Zahl Fahrgäste befördert.

„Sonderzug nach Pankow“

Bis Anfang der 90er-Jahre wurden die Ansagen an den Bahnhöfen noch von den Zugabfertigern der BVG gemacht. Als diese abgeschafft wurden, schlug die Stunde von Helga Bayertz. Die Moderatorin des damaligen Sender Freies Berlin wurde zur Stimme der BVG, bis heute hört man sie in Bussen und U-Bahnen, teilweise auch in der Tram. Sie wird zumindest auf der U2 noch bis zum 26. März pausieren. Bis dahin werden aber nicht nur Prominente auf der Linie zu hören sein. Auch Leser der Berliner Morgenpost können sich bewerben, die Gewinner machen ab dem 1. März die Ansagen (siehe Infokasten). Zum Ende der Aktion verlost radioBerlin 88,8 unter allen Ansagern zudem Karten für ein exklusives Konzert von Udo Lindenberg in der U2 – dem „Sonderzug nach Pankow“.

Auch die Morgenpost-Leser können mitmachen

In einer zweiten Runde können dann auch die Berliner ihre Lieblingsstation ansagen. Zum Finale gibt es dann ein exklusives Konzert im Sonderzug der U2 nach Pankow mit Udo Lindenberg am 26. März mit ausgewählten Gästen.

Zunächst können Sie ihre Lieblingsstation live im Radio ansagen. Ab dem 1. März werden die besten Ansagen in den Zügen der U2 zu hören sein. Dabei sind gute Stimmen gefragt, vor allem aber gute Geschichten – etwa vom ersten Kuss am Wittenbergplatz oder vom legendären Konzert im Olympia-Stadion. Vielleicht auch nur von einem großen Moment irgendwo auf der U2.

Und so können sie mitmachen:

Senden Sie uns bis zum 5. Februar Ihre Bewerbung für eine Stationsansage (bitte mit Rückruf-Nummer) an Aktionen@morgenpost.de oder an die Berliner Morgenpost, Kurfürstendamm 21/22, 10874 Berlin.

( mit mim )