Weil eine Aufgabe fehlerhaft war, muss die schriftliche Abschlussprüfung in Mathematik an 28 Berliner Berufsschulen wiederholt werden. Zuvor hatten die Schüler den enormen Schwierigkeitsgrad kritisiert.

An den 28 öffentlichen und privaten Berufsoberschulen muss die zentrale schriftliche Abschlussprüfung im Fach Mathematik wiederholt werden. Rund 700 Schüler sind betroffen.

Mark Rackles, Staatssekretär von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), begründete diese Entscheidung damit, dass eine Aufgabe fehlerhaft gewesen ist.

„Zudem haben die Struktur sowie das veränderte Aufgabenformat zu einer unangemessenen Häufung von Schwierigkeiten geführt“, sagte Rackles. Er bedauerte, dass die betroffenen Schüler, Lehrer und Schulleitungen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind. „Ich entschuldige mich ausdrücklich bei allen Betroffenen“, sagte er.

Schüler kritisierten „enormen Schwierigkeitsgrad“ der Prüfung

Pit Rulff, Vorsitzender der Vereinigung der Berufsschulleiter, sprach von einem großen Schaden für die zentralen Prüfungen. Es sei zwar richtig, die Prüfungen zu wiederholen, da es um eine faire Bewertung der Schüler gehe, sagte er. „Das Vertrauen in zentrale Aufgabenstellungen ist durch diesen Vorgang aber unterhöhlt worden.“

Die betroffene Schüler hatten sich kurz nach der Matheprüfung am 19. April in einem offenen Brief an die Verwaltung gewandt und „von dem enormen Schwierigkeitsgrad der Mathematikprüfungen“ berichtet. So seien beispielsweise in den letzten Jahren Ableitungen als Zwischenergebnisse vorgegeben worden. Dieses Jahr hätten diese Zwischenergebnisse gefehlt.

Steven Redetzki, Schülersprecher des Pankower Oberstufenzentrums Gastgewerbe, hatte den Brief an die Bildungsverwaltung geschrieben. „Es gab eine große Resonanz unter den betroffenen Schülern und Lehrern“, sagte er. „Wir hatten bereits eine Demonstration angemeldet“, sagte Redetzki. Das sei nun hinfällig.