Wegen Wasserschäden ist der Bahnsteig in der U2-Station Zoo teilweise gesperrt. Auch andere Bahnhöfe sind der Witterung nicht gewachsen.

Nicht nur Berlins Straßen, auch viele Bahnhöfe der Bundeshauptstadt zeigen sich offenbar immer weniger Wind und Wetter gewachsen. Jüngster Fall: Im U-Bahnhof Zoologischer Garten ist Tauwasser in die Station eingedrungen.

An der Decke über dem Bahnsteig für die Linie U2 (Fahrtrichtung Ruhleben) sind mehrere Leckagen zu sehen. BVG-Techniker haben am Montagmorgen bereits die schadhaften Bereiche mit Schutzblechen abgesperrt. Der Zugverkehr ist dadurch nicht beeinträchtigt.

Schäden am U-Bahnhof Alexanderplatz

Bereits in den vergangenen Wochen waren auch an mehreren Bahnhöfen im S- und U-Bahnnetz Schäden aufgetreten. So hatten Ende Januar Fahrgäste mehrere Lecks in der Zwischenebene des U-Bahnhofs Alexanderplatz entdeckt. Die BVG ließ die Gefahrenbereiche daraufhin mit rot-weißem Baustellenband absperren.

„Das Problem ist: Viele unserer Bahnhöfe liegen dicht unter der Straße. Über Schäden dort dringt Wasser ein. Da es wegen der Bebauung nicht einfach versickern kann, sucht es sich einen Weg auch in unsere Stationen“, sagte BVG-Sprecher Klaus Wazlak dazu.

Verschärft werde die Situation bei einer Witterung wie in den vergangenen Tagen, in denen sich Frost und Tauwetter in kurzer Folge abwechselten. Das Eindringen von Wasser allein sei aber noch kein gravierendes Problem für die Bahnhöfe. „Entscheidend ist, ob durch die eindringende Nässe auch die Stahlträger korrodieren und damit die Gebäude Stabilität in Gefahr ist“, so Wazlak.

Bausubsatz vieler Bahnhöfe schlecht und anfällig

Am schnellsten könne eine Sanierung erfolgen, wenn die Schadensbereiche von der Straße aus geöffnet werden können. Das geht allerdings am Bahnhof Alexanderplatz nicht, weil der darüber führende Straßenbahnverkehr in einem solchen Fall für mehrere Tage unterbrochen werden müsste. „Am Alex und wahrscheinlich auch im Bahnhof Zoo müssen wir von unten sanieren, was die Arbeiten erschwert“, sagte BVG-Sprecher Wazlak.

Im Deckenbereich werden die schadhaften Stellen von unten aufgestemmt und rostende Stahlträger eventuell ausgetauscht, anschließend werden die Schadstellen mit Spritzbeton wieder geschlossen. „Große Teile unseres U-Bahn-Netzes sind bis zu 100 Jahre alt, die Bausubstanz entsprechend schlecht und anfällig“, konstatierte der BVG-Sprecher. Allein in diesem Jahr setzen die Verkehrsbetriebe für die Instandhaltung der Bahnhöfe rund 50 Millionen Euro ein. Bis 2020 hat das Unternehmen einen Investitionsbedarf von rund 400 Millionen Euro errechnet.

Am S-Bahnhof Lichterfelde Ost löst sich der Deckenputz

Doch nicht die BVG, auch die Deutsche Bahn hat mit Witterungsschäden zu kämpfen. Erhebliche Schäden sind etwa im S-Bahnhof Lichterfelde Ost zu sehen. Dort sind in der Vorwoche Teile des Deckenputzes in die Eingangshalle gestürzt. Verletzt wurde dadurch glücklicherweise niemand. Auch in diesem Fall sorgte offenbar Feuchtigkeit, die in die Deckenkonstruktion eindrang, für die baulichen Probleme. Weil die Stahlträger rosteten, hatte der Deckenputz keinen ausreichenden Halt mehr, so die Vermutung von Experten der Deutschen Bahn. Inzwischen ist in der Bahnhofshalle ein Schutzgerüst aufgestellt worden.

Während alle diese Stationen in die Jahre gekommene Veteranen sind, ist der Bahnhof Ostkreuz inzwischen zu großen Teil ein Neubau. Doch auch das Ostkreuz sorgte in der Vorwoche für Schlagzeilen, weil sich nach einem heftigen Sturm eine etwa 100 Kilogramm schwere Stahlschiene an der Glasfassade der neuen Ringbahnhalle gelöst hatte und in den Eingangsbereich an der Markgrafendamm zu stürzen drohte.