City West

Bikini-Haus bekommt ein Fenster zum Berliner Zoo

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Brigitte Schmiemann

Hochbetrieb auf der Baustelle - 2013 öffnet das Bikini Berlin mit Kino, Shopping und Gastronomie. Das Zoofenster erhält Konkurrenz.

Auf der Baustelle des Bikini-Hauses an der Charlottenburger Budapester Straße rattern die Presslufthämmer mit ohrenbetäubendem Lärm um die Wette. 200 Bauarbeiter sind im Einsatz.

Unübersehbar drehen sich fünf Baukräne im Hof des denkmalgeschützten Ensembles an der Budapester Straße. Unter dem Namen „Bikini Berlin“ will sich die aufgeputzte Shopping-, Kino- und Gastro-Adresse an der Budapester Straße von September 2013 an als neuer Besuchermagnet etablieren.

Eigentlich wollte die Bayerische Hausbau schon früher an den Start gehen, so wie das 118 Meter hohe Zoofenster mit dem „Waldorf Astoria“ auch. Doch es gab genehmigungsrechtliche Verzögerungen, außerdem dauerten die Tiefbauarbeiten länger als geplant.

„Wir haben die Baugrube nicht dicht bekommen und Stahlbetonpfähle mit einer Gesamtlänge von mehr als fünf Kilometern in die Erde versenkt und zwei Kilometer Spundwände gezogen“, berichtet Projektmanager Stefan Günster, der bei der Bayerischen Hausbau, dem Eigentümer des Geländes, als Leiter für das Projektmanagement Nord verantwortlich ist.

Aus seinem Büro im Hochhaus am Hardenbergplatz hat er einen guten Blick auf die Baustelle. Dort, wo früher im Hof der Ladehof und der Parkplatz waren, ist ein etwa zwölf Meter tiefes Untergeschoss entstanden.

Der Kundschaft etwas Besonderes bieten

Die Bodenplatte ist fertig, gerade werden die Decken unter der Dachterrasse betoniert. Hier im Bauch des denkmalgeschützten Ensembles wird in Zukunft die Anlieferung und Entsorgung erfolgen.

Erdgeschoss sowie erstes und zweites Obergeschoss des 180 Meter langen Bikini-Hauses sind für den Handel reserviert, das dritte, vierte und fünfte Geschoss wird Büros beheimaten, und das sechste Geschoss, ein neues Penthouse, ist für eine gemischte Belegung von Gastronomie, Showrooms exklusiver Labels und möglicherweise Büro/Besprechungsräumen vorgesehen.

Die Bayerische Hausbau investiert einen dreistelligen Millionenbetrag in die Revitalisierung des Areals. Insgesamt rund 54.000 Quadratmeter Nutzfläche bietet Bikini Berlin – davon rund 25.000 für Einzelhandel, Gastronomie und Kino, 7000 für Hotel, rund 19.000 für Büro- und 3000 für Lagerflächen.

20 Prozent der Flächen werden neue Gastronomie in die City West bringen. Die Bewerber stehen bereits Schlange. „Wir planen mit 12 bis 14 Gastro-Betrieben. Der Bedarf ist da“, sagt Günster.

Wie der Einzelhandel auch, sollen sie der Kundschaft etwas Besonderes bieten; die Vermieter haben den Anspruch, Mieter zu finden, die es nicht an jeder Ecke gibt.

Fenster wie ein riesiges Sitzmöbel

Der Zoo wird dem neuen Einkaufs-, Büro- und Freizeitcenter nicht nur von der Terrasse im Hof eine einzigartige Kulisse bieten. Auch schon im Erdgeschoss an der Budapester Straße werden die Kunden in einem hallenartigen Entree, das sich genau in der Mitte des Projekts befindet, die gute Nachbarschaft erleben können.

„Wir bauen dort gleich vis-à-vis vom Affenfelsen ein riesiges Fenster ein, es wird 15 Meter lang sein und fünf Meter hoch. So haben wir das echte Zoofenster und machen daraus ein Erlebnis“, sagt Günster mit Blick auf seinen Nachbarn an der anderen Seite, dem Zoofenster, schmunzelnd.

Wie ein riesiges Sitzmöbel werde das Fenster im Bikini-Haus gestaltet. Und es werde gemeinsam mit dem Zoo „bespielt“. Cafeteria, Gastronomie und interaktive Informationen zum Zoo sollen dort geboten werden. Auch eine filmische Nutzung sei möglich.

Die Bayerische Hausbau hatte den historischen Zoobogen im Jahr 2002 erworben. Zu dem denkmalgeschützten Gebäudeensemble gehören das Bikini-Haus, das Eckhochhaus am Hardenbergplatz, der Zoo Palast, das kleine Hochhaus gegenüber und das Parkhaus.

Schon damals hatte die Münchner Besitzer die einmalige Lage zwischen Gedächtniskirche und Zoo gereizt.