Nach der Auffindung mehrerer Brandsätze an Bahngleisen ist in der Politik nun eine Debatte über die Gefährlichkeit der mutmaßlich linksextremen Bahn-Attentäter entbrannt. Die SPD wies Warnungen aus der Bundesregierung vor einem neuen linksextremen Terrorismus zurück. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zeigte sich äußerst besorgt. Nun ist am vierten Tag in Folge ein Brandsatz an Bahngleisen entdeckt worden. Er wurde am Donnerstagvormittag zwischen den Bahnhöfen Südkreuz und Priesterweg bei einer Kontrolle gefunden, teilte ein Sprecher der Bundespolizei mit. Der S-Bahn-Verkehr ist unterbrochen. Laut Bahn fahren die ICE-Züge nach Leipzig planmäßig. Verspätungen gibt es allerdings weiter auf den Fernbahnstrecken nach Hamburg und Hannover und bei etlichen Regionalzügen Richtung Norden und Westen.Am Vortag waren in der Nähe von dem Bahn-Knotenpunkt Südkreuz ebenfalls zwei Brandsätze entdeckt worden. Bahn und Bundespolizei haben ihre Kontrollen verstärkt. Sie überprüfen systematisch Bahnanlagen, seitdem am Montag Brandsätze entdeckt wurden. Die Polizei geht davon aus, dass alle Brandsätze gleichzeitig deponiert wurden und jetzt nacheinander gefunden werden. Insgesamt sind bisher mindestens 17 Brandsätze an Bahnanlagen entdeckt worden. Die meisten konnten unschädlich gemacht werden, zwei zündeten aber. Der Bahnverkehr wurde stark beeinträchtigt. Viele Züge fielen in den letzten Tagen aus oder hatten Verspätung. Die führte zu Unmut bei vielen Reisenden.
Video: BMO
Beschreibung anzeigen
Die Brandanschläge auf Strecken der Bahn haben in Deutschland eine Debatte über eine neue Welle des Linksterrorismus ausgelöst. SPD und Linke wiesen entsprechende Warnungen aus der Union und von der Deutschen Polizeigewerkschaft zurück.