Ein Berliner Lehrer soll Kinder verschleppt und sexuell missbraucht haben. Die Schule des Beschuldigten hat eine Hotline für potenzielle Opfer eingerichtet, die Polizei sucht nun nach weiteren Tätern. Ermittler vermuten, es habe „in Berlin eine Menge Abnehmer" für Kindersex-Angebote gegeben.
Michael Behrendt
Foto: Steffen Pletl
Ein Lehrer der der Waldorfschule im Märkischen Viertel soll Kinder sexuell missbraucht haben – nun hat die Schulleitung eine Hotline für potenzielle Opfer des Pädagogen eingerichtet. Dem 67 Jahren alten Lehrer Johan E. wird vorgeworfen, seit 2002 in mehr als 20 Fällen in Berlin und Haiti Kinder sexuell missbraucht zu haben. E. ist wie ein weiterer Verdächtiger, der 57-jährige John B., Vorstandsmitglied eines Berliner Vereins, der sich Hilfsprojekte für Kinder in Haiti organisiert. John B. war Mitte Februar zusammen mit einem in Berlin lebenden 26-jährigen Brasilianer beim Einschleusen eines elfjährigen Jungen aus Haiti in München verhaftet worden. Nach Angaben eines Ermittlers mehrt sich in Polizeikreisen der Verdacht, dass seit Gründung der Hilfsorganisation im Jahr 2001 Dutzende Kinder aus dem Dritte-Welt-Land nach Berlin geschleust wurden, um an Pädophile vermittelt zu werden.