Der Mann fischte mit einem klebrigen Gürtel Briefe aus Postkästen von Banken. Mit den ergaunerten Kundendaten fälschte er dann Überweisungsaufträge. Zudem überzog der spielsüchtige 20-Jährige ungedeckte Konten und neppte bei Handy-Verkäufen im Internet die Kunden. Der Schaden geht in die Zehntausende.
Mit einem sogenannten Gürteltrick soll ein 20- jähriger Mann Konten von Bankkunden um Tausende Euro geplündert haben. Seit Dienstag verhandelt das Berliner Landgericht gegen den Angeklagten wegen einer Betrugsserie von rund 130 Fällen im Zeitraum von Februar 2007 bis Februar 2008. Zu Prozessbeginn hat der Mann die Aussagen zu den Vorwürfen verweigert. Er gab aber an, spielsüchtig zu sein. Der Gesamtschaden soll bei mehr 30.000 Euro liegen.
Mit einem mit Klebeband präparierten Gürtel soll der Angeklagte gemeinsam mit einem Komplizen aus Nachtbriefkästen verschiedener Banken zunächst Überweisungsträger gefischt haben. Mit den Daten der Kunden wurden den Ermittlungen nach Überweisungen zu Gunsten des Angeklagten oder gesondert verfolgter Komplizen ausgeführt.
Weiterhin soll der Angeklagte selber Konten eröffnet haben. Mit den Kreditkarten der Geldinstitute soll der Beschuldigte Waren gekauft und zum Teil mehrfach am Tag teure Fahrten mit dem Taxi gemacht haben. Die Konten waren nicht gedeckt. Außerdem soll der 20-Jährige Handys im Internet angeboten haben. Nach Zahlung des Kaufpreises habe er die Waren nicht ausgeliefert.
Nach Angaben des Verteidigers hatte der 20-Jährige bei der Polizei einen Teil der Vorwürfe eingeräumt. Das Geld aus den Straftaten habe der Angeklagte sofort verspielt. Der Mann aus Mazedonien war in Berlin bei seinen Großeltern aufgewachsen und hatte von seinem 18. Lebensjahr an täglich an Automaten gespielt. Im September vergangenen Jahres wurde er nach einem Besuch bei seiner Mutter in Regensburg verhaftet und später nach Berlin überstellt.
dpa/mim