Frauenprobleme

Rolf Eden therapiert jetzt Eisbär Knut

| Lesedauer: 10 Minuten
Jan Draeger und Britta Stuff

Eisbär Knut hat Beziehungsprobleme. Er lebt mit drei Frauen in einem Gehege und keine von ihnen will ihn. Wir dachten uns: Da kann nur Rolf Eden helfen und machten mit ihm einen Ausflug in den Berliner Zoo.

Rolf Eden ist etwas erstaunt, dass er nicht mit seinem Rolls Royce in den Zoo fahren kann. Also gehen wir zu Fuß zum Eisbärengehege am anderen Ende des Zoos.

Morgenpost Online: Bei Knut ist ja das Problem, dass er mit drei älteren Frauen zusammenlebt.

Rolf Eden: Ja, und wie ist das? Er will und die Frauen nicht?

Morgenpost Online: Ja, so sieht es aus. Sie verjagen ihn, beißen ihn, ignorieren ihn.

Eden: Beißen ihn auch noch? Der Arme.

Morgenpost Online: Kann das daran liegen, dass es ältere Frauen sind?

Eden: Ich hab' Ältere in meinem ganzen Leben noch nicht mal angesehen und auch nichts mit ihnen gehabt. Das konnte ich nicht, mein bestes Stück sagt da nein. Obergrenze ist ja 38 Jahre.

Morgenpost Online: Sie als Playboy, der angeblich über 1000 Frauen hatte, müssen es doch wissen: Wie umwirbt man denn eine Frau?

Eden: Jede Frau ist anders. Man muss sich auf die Damen einstellen. Eine will umworben werden mit Geschenken, eine will Küsse, die andere will Komplimente.

Morgenpost Online: Was ist denn das teuerste Geschenk, das man einer Frau machen sollte?

Eden: Ein Reihenhaus hab' ich der ein oder anderen gekauft, so billig sind die Dinger heute nicht. Alle haben ein schönes Auto, alle haben schönen Schmuck.

Morgenpost Online: Zurück zu Knut. Er kann finanziell nichts bieten.

Eden: Ja, das ist natürlich schwer. Mit Geschenken wäre er weiter, aber das kann er natürlich nicht. Das ist schwierig. Aber was gut ist: Er soll sich blondieren lassen, blonde Männer kommen gut an bei den Damen. Und ein schönes Parfüm, von Guerlain oder so, das würde helfen. Aber wenn's gar nicht geht mit den Damen, dann muss er in ein anderes Gehege, es gibt ja so viele süße Damen auf der Welt. Möglicherweise sind diese drei eben etwas schwierig.

Morgenpost Online: Weil sie sich so zieren.

Eden: Ja, der arme Knut ist doch ein Mann, der braucht Sex. Und wenn die nicht wollen, dann eben andere, damit er zeigen kann, wer der Boss ist.

Morgenpost Online: Vielleicht liegt der Fehler aber auch bei ihm. Knut hatte ja schon in der Kindheit Familienprobleme. Die Mutter hat ihn verstoßen.

Eden: Ja, das ist schwierig, so was kann einen sein Leben lang beeinflussen.

Morgenpost Online: Wie war es zwischen Ihnen und Ihrer Mutter?

Eden: Das Verhältnis zu meiner Mutter war immer sehr gut. Wir haben uns abgöttisch geliebt, sie mich und ich sie.

Morgenpost Online: Knut lebt ja nun auch ohne Vater. So ein Vater ist für die Mannwerdung ja ebenfalls wichtig.

Eden: Ja, auf alle Fälle! Mein Vater war sehr offen und demokratisch, als ich 16 war, hat er mich schon in einen Puff mitgenommen, das fand ich sehr nett.

Morgenpost Online: Also wenn der Vater dagewesen wäre, hätte der Bär gleich gesehen, wie man sich richtig verhält?

Eden: Wie das bei den Bären ist, weiß ich nicht genau, aber das kann sein. Aber wie gesagt: Er muss hier weg, wenn das nicht klappt. Wenn eine nicht will: Auf Wiedersehen! Arividerci. Ciao.

Morgenpost Online: Hatten Sie nie Liebeskummer?

Eden: Doch auch, aber nach drei Tagen hat man ja wieder eine andere. Wir haben in Berlin so viele süße Frauen. In Berlin hat man ja auch so viele Schwule, da fallen Hunderttausende aus dem Markt, da bleiben mehr Frauen für mich! Aber das könnte natürlich auch sein: Vielleicht ist der Bär schwul? Aber das weiß ich nicht.

Eden: Wir kommen am Bärengehege an. Knut sitzt allein auf einem Felsen. Eden sieht ihn sich an. „Das isser?“ „Ja.“ „Mensch, der Arme, so allein!“

Morgenpost Online: Waren Sie mal länger allein?

Eden: Nein, fast nie. Das ist für meine Seele ganz schlecht, allein zu sein. Man kann ja auch mal erkältet sein, da braucht man auch eine Dame, die einen pflegt.

Morgenpost Online: Vielleicht sind die Bärinnen auch nur so zickig, weil sie sich interessant machen wollen?

Eden: Ja, das kann sein. So sind manche Frauen, damit wollen sie Aufmerksamkeit erzwingen. Ich hab auch schon Monate um eine geworben, weil die keinen Sex wollte. Manchmal braucht man da Geduld. Neulich sagte aber auch eine, ich sei zu alt. Naja, die hat ja Recht, ich würde mit mir auch nicht mehr schlafen.

Morgenpost Online: Braucht Knut Geduld?

Eden: Er sieht ja sehr gut aus. Eigentlich kann er jede haben. Aber er sieht eben auch traurig aus. Der ist ganz einsam, der Bär. Kann man nicht mehr Eisbärinnen herbringen? Dann bemühen sich die, die hier sind auch mehr, das ist das Konkurrenzdenken.

Morgenpost Online: Wie ist denn Ihre Erfahrung mit Frauen aus anderen Ländern, Tosca, die Mutter ist ja Kanadierin. Wo gibt's die besten Frauen?

Eden: Eigentlich sind in Berlin die süßesten, die zweitbesten sind in Frankreich, in Paris, Cannes. Vielleicht muss er in den Zoo von Paris, gibt's da Eisbären? Die Französinnen sind ja in der Liebe viel zugänglicher.

Morgenpost Online: Haben Sie mal mit mehreren Frauen zusammengewohnt?

Eden: Nein, nie, das ist auch nichts, ich wohne ja jetzt überhaupt zum ersten Mal mit einer Frau zusammen. Ich habe ein Gästezimmer, das den Damen nachts zur Verfügung steht, wenn wir miteinander geschlafen haben. Im selben Bett, das ist nichts.

Morgenpost Online: Was ist das Geheimrezept, um Frauen zu überzeugen?

Eden: Man muss selbstsicher sein, das wird man ja auch mit der Zeit. Und man muss immer weiter probieren, nicht aufgeben.

Morgenpost Online: Knut hatte ja noch nie Sex.

Eden: Noch nie?

Morgenpost Online: Ja.

Eden: Ach so. Oh ja.

Morgenpost Online: Da ist es natürlich schwer Selbstbewusstsein aufzubauen.

Eden: Vielleicht kann er auch nicht. Da müsste man medizinisch nachhelfen. Ich hab' immer Pillen da, aber ich brauche die nicht. Aber allein, dass die da sind, gibt ja Sicherheit. Aber der Knut, der muss einfach auch mal mehr Damen sehen. Er ist seelisch kaputt, der Arme.

Morgenpost Online: Was mögen denn die Frauen an Ihnen?

Eden: Viele sagen, ich seh' so gut aus. Und ich weiß nicht, ob man das hier sagen darf, aber die sind auch sehr zufrieden mit mir im Bett, die Damen.

Morgenpost Online: Verstehe.

Eden: Ist ein bisschen Eigenwerbung, ich weiß.

Morgenpost Online: Also das macht viel aus bei Frauen.

Eden: Ja, ganz wichtig.

Morgenpost Online: Haben sich die Frauen verändert in den letzten Jahrzehnten?

Eden: Ja klar. Die sind freier! Früher wollten die nicht mit einem schlafen, wenn man sie nicht heiraten wollte. Die Damen sind heute sehr emanzipiert und dadurch haben wir Männer es viel, viel leichter. Weil die viel eher mit einem ins Bett gehen. Haben sie ja Recht. Wenn sie ihr Vergnügen haben wollen, müssen wir Männer ran. Aber bei den Eisbären gibt's ja keine Emanzipation.

Eden: Wir gehen zum anderen Teil des Geheges. Dort sind zwei Eisbärinnen, sie beschnuppern sich. Eden: „Ja, wenn sich die Damen untereinander vergnügen, dann wird es ja ganz unmöglich. Schaut euch das an.“

Morgenpost Online: Gibt es eigentlich einen perfekten Satz, um eine Frau anzumachen?

Eden: Das ist schwierig, aber na gut. Zum Beispiel: „Gnädige Frau, Ihnen fehlt was?“ Dann sagt sie: „Was denn?“ und dann sag ich: „Ein netter Mann und das bin ich.“ Aber man kann auch immer fragen: „Kann ich Ihnen ein Glas Champagner ausgeben?“ Musik ist zum Beispiel auch ein Geheimtipp. Ich war ja mal Barpianist. Wenn eine Russin zu mir nach Hause kommt, dann spiele ich russische Lieder für sie, so ‚Kalin kakalin, kakalin, kakala'. Oder eine Amerikanerin: ‚I left my heart at Rolf Eden'. Ich kann fast jeder Nation was Schönes spielen.

Eden: Aber was kann Eisbären-Herzen schmelzen lassen?

Morgenpost Online: „Strangers bei den Bären…tadaddidaaa…Strangers bei den Bären.“ Oder: „Geld ist nicht wichtig, aber schön muss sie sein…“ Also die Bärin jetzt. Musik, das ist ein Wundermittel bei den Damen.

Eden: Hat Sie eine Frau mal Bärchen genannt?

Morgenpost Online: Nein, nie, zum, Glück. Die nennen mich Rolle, von Rolf. Oder Chérie. Die Französinnen! Daher sag ich ja: Schickt den Knut mal lieber nach Paris.

Das Gespräch führten Jan Draeger und Britta Stuff