Ehrung

So gratulieren die Berliner Heinz Buschkowsky

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Heinz Buschkowsky ist zum Berliner des Jahres 2010 gewählt worden – für viele Hauptstädter war diese Ehrung geradezu überfällig. Morgenpost Online hat die interessantesten Reaktionen gesammelt.

Eine Jury der Berliner Morgenpost und von 104.6 RTL entschied sich für den langjährigen Bürgermeister von Neukölln, der auch viele unbequeme Wahrheiten anspricht. Bei den Lesern von Morgenpost Online und Hörern von 104.6 RTL stieß die Wahl auf ein großes Echo. Eine Auswahl:

Ehrhart Körting, Innensenator (SPD): „Heinz Buschkowsky ist ein Politiker, der für die kleinen und großen Sorgen der Menschen ein offenes Ohr hat. Die Demokratie braucht solche Leute.“

Michael Müller, SPD-Partei- und -Fraktionsvorsitzender: „Das ist eine weitere tolle Auszeichnung für Heinz Buschkowsky, der ja gerade erst von der SPD auch den Gustav-Heinemann-Bürgerpreis verliehen bekommen hat. Und es freut mich natürlich für die SPD. Heinz Buschkowsky ist ein erfolgreicher Bezirkspolitiker, der eine klare Sprache spricht. Er macht das, weil er die Probleme lösen und sozial Schwachen den Aufstieg ermöglichen will.“

Winfried König, Schöneberg: „Da kann man wirklich allen nur herzlich gratulieren: der Morgenpost und 104.6 RTL zu dieser überzeugenden Wahl und natürlich dem absolut glaubwürdigen, hoch engagierten Neuköllner ‚Dorfschulzen‘ Heinz Buschkowsky, der sich wie kein anderer mit seiner ganzen Kraft den gesellschaftlichen Fehlentwicklungen seines Bezirks entgegenstemmt. Er hat alles richtig gemacht. Aber trotz seiner klugen Politik haben auch in seiner Amtszeit immer mehr Alt-Neuköllner ihrem Bezirk den Rücken gekehrt, haben sich Parallelgesellschaften ausgeweitet und verfestigt, haben sich durch Ausländer dominierte Clans gebildet. Und das sollte uns zu denken geben.“

Frank Henkel, CDU-Partei- und -Fraktionsvorsitzender: „Ich gratuliere dem Bürgermeister von Neukölln. Ich würde mir sehr wünschen, wenn er seinen Worten auch Taten folgen lassen würde.“

Mario Kessler, Friedrichshain: „Wer sollte es denn sonst werden! Der Titel ‚Berliner des Jahres‘ verlangt ja zuallererst einen Berliner. Und zwar einen, der weder etwas gegen eine gute Currywurst noch einen Super-Döner hat, und der versteht, was ein Girlie vom Görli meint, wenn es sagt, dass der voll krass schmeckt. Ein Wunder, dass es solche Leute wie Heinz Buschkowsky gibt. Er ist nicht wie ein großer Teil der Volksvertreter, die die Bezeichnung dadurch verdienen, dass sie sich in den Sitzungspausen die Füße vertreten. Heinz Buschkowsky denkt, handelt und entscheidet.“

Volker Ratzmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Abgeordnetenhaus: „Heinz Buschkowsky ist ein streitbarer Sozialdemokrat, der Sachen ausspricht, die andere nicht aussprechen – nicht immer allerdings das Richtige.“

Reimund Kramer, Spandau: „Ich empfehle eine Umfrage, wer am 18. September Regierender Bürgermeister werden soll, Klaus Wowereit oder Heinz Buschkowsky. Die Antwort der Berliner Bevölkerung wird mit Sicherheit eindeutig sein.“

Christoph Meyer, FDP-Partei- und -Fraktionsvorsitzender: „Die FDP-Fraktion gratuliert Heinz Buschkowsky zu seiner Wahl zum ‚Berliner des Jahres‘ und begrüßt diese öffentliche Wertschätzung für einen unbequemen ‚Überzeugungstäter‘, denn solche Typen braucht Berlin. Bereits im Juli 2008 hat die FDP-Fraktion einen intensiven Dialog mit Heinz Buschkowsky über seine persönlichen Erfahrungen und Forderungen als Bezirksbürgermeister begonnen. Zu dieser Zeit wollten in seiner eigenen Partei die meisten noch nichts von ihm wissen. Wir hoffen, dass diese Ehrung Heinz Buschkowsky weitere politische und persönliche Kraft gibt, um auch in der SPD einige seiner Thesen in konkrete Handlungen zu überführen, und er nicht auf ewig der rote Neuköllner ‚Agent provocateur‘ bleibt.“

Dr. Klaus Pade, per E-Mail: „,Buschkowsky for President‘ wäre vielleicht etwas übertrieben, aber die SPD könnte mit ihm als Kandidaten für den Regierenden Bürgermeister Frau Künast in die grünen Schranken weisen. Ich kenne keinen Politiker in Deutschland, der mit so viel Augenmaß Wahrheiten verkündet, die wir alle kennen, aber die die Politik nicht wahrhaben will. Wenn die CDU dann noch Herrn Sarrazin abwerben könnte, hätten beide Parteien gemeinsam die Chance, in einer großen Koalition für Berlin endlich eine vernünftige Politik zu machen. Berlin braucht Politiker, die wissen, wie der Puls der Bevölkerung schlägt.“

Carola Bluhm, Integrationssenatorin (Linke): „Alle, die sich in der Einwanderungsstadt Berlin für Integration einsetzen und sich für ein besseres Miteinander engagieren – wie Herr Buschkowsky –, erwerben sich große Verdienste um unsere Stadt. Als ich Herrn Buschkowsky kürzlich fragte, wie er denn die Entwicklung der Rütli-Schule bewertet, bekam er leuchtende Augen und sprudelte begeistert los, wie sich die Lernergebnisse an dieser Gemeinschaftsschule verbessert haben. Und ich wünschte mir bei dieser Gelegenheit wieder einmal, dass wir mehr über unsere Erfolge bei der Integration öffentlich sprechen und nicht alles nur kritisch und ausschließlich problembehaftet beleuchten.“

Willi Juhnke, Mariendorf: „Spätestens jetzt müsste die SPD in Grund und Boden versinken. Ausgerechnet ihr größter Gegner neben Sarrazin aus der eigenen Partei, Heinz Buschkowsky, ist zum Berliner des Jahres gewählt worden. Da dürften vor der Wahl beim Bürger eigentlich keine Fragen mehr auftauchen, wenn, ach ja wenn wir bloß eine vernünftige Alternative hätten.“

Eric Schweitzer, IHK-Präsident: „Ich gratuliere Heinz Buschkowsky herzlich zu dieser Auszeichnung. Er hat diese Wahl mehr als verdient. Als Querdenker macht er sich nicht nur Freunde, auch nicht in der eigenen Partei. Er nennt Probleme beim Namen und bietet pragmatische Lösungsansätze an. Als Neuköllner Bürgermeister, als ,Dorfschulze‘, wie er selbst sagen würde, weiß er, wovon er redet, wenn es z..B. um Fragen wie Integration oder Jugendkriminalität geht. Inzwischen wird seine Stimme auch bundesweit gehört. Durch seine Arbeit ist er ein glaubwürdiges Beispiel dafür, dass Politiker nicht opportunistisch sein müssen. Er verniedlicht weder die Probleme noch dramatisiert er sie. Er ist ein echter ‚Berliner des Jahres‘.“

( BMO )