Schäden durch Wildschweine

Auf dem Südwestkirchhof wird zur Jagd geblasen

Auf rund 5000 Wildschweine wird gegenwärtig der Bestand in den Berliner Wäldern geschätzt. Auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf werden ab sofort die Schwarzkittel zur Jagd freigegeben. Aus Pietätsgründen müssen die Jäger aber nach Schließung des Friedhofs zur Flinte greifen.

Auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin dürfen wieder Wildschweine gejagt werden. Das Schwarzwild stelle seit Jahren auf Deutschlands zweitgrößtem Friedhof ein Problem dar, sagte Kirchhofverwalter Olaf Ihlefeldt am Montag in Stahnsdorf.

Allein die Schäden an Gräbern und Wegen bezifferte er mit mehreren tausend Euro pro Jahr. Nicht „reguliert“ werden könnten hingegen die weitflächigen Verwüstungen im Waldfriedhof, die von durchziehenden Wildschwein-Familien verursacht werden. Aufgrund einer Ausnahmegenehmigung dürften die Jäger nun zwischen Anfang Oktober und Ende März „nach Schließzeit des Friedhofs mit Nachdruck zum Schuss ansetzen“.

Im vergangenen Jahr seien zwölf Wildschweine erlegt und 20 durchziehende Rotten gezählt worden, sagte Ihlefeldt. Grund für das im Herbst zunehmende Problem seien die abgeernteten Felder rings um den 206 Hektar großen Friedhof.

Ihlefeld verwies darauf, dass „aus Gründen der Pietät und zur Wahrung der Totenruhe“ der Gebrauch von Jagdwaffen auf dem Friedhof nur aus besonders wichtigen Gründen gerechtfertigt sei. Ziel der Bejagung sei es, den Wildbestand auf ein Minimum und für die Natur verträglichen Bestand zu reduzieren.

( EPD/sei )