Protest

Treptower demonstrieren gegen Rechtsextremismus

In Treptow-Köpenick haben am Sonnabendnachmittag rund 200 Menschen gegen Rechtsextreme in ihrem Bezirk demonstrier. Sie forderten einen toleranten Bezirk und zogen vor eine Gaststätte, die als Treffpunkt von Neonazis bekannt ist.

Rund 200 Menschen haben am Sonnabend im Treptower Stadtteil Schöneweide gegen Rechtsextremismus protestiert. Unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt – Für einen bunten, interkulturellen und toleranten Bezirk Treptow-Köpenick“ zogen sie zum Neonazi-Szenelokal „Zum Henker“ und anschließend wieder zurück zum S-Bahnhof Schöneweide. Dort kamen am Nachmittag mehrere hundert Menschen zum „5. Interkulturellen Fest für Demokratie“ zusammen. Die Veranstaltung wurde vor vier Jahren vom Bündnis für Demokratie und Toleranz ins Leben begonnen. Laut Polizei verlief die Demonstration ohne Zwischenfälle.

Der Bezirksverordnete Alexander Freier (SPD) sagte, Schöneweide sei eine „Hochburg“ der Rechten. Vor allem Menschen nichtdeutscher Herkunft hätten Angst und fühlten sich „alleine gelassen“. Auch Homosexuelle, Behinderte und Linke seien „ständigen Anfeindungen und sowie Gewalt ausgesetzt“. Dagegen müsse etwas getan werden.

Laut Freier hatten sich bis zu 20 Angehörige der rechtsextremen Kameradschaft „Frontbann 24“ nach der Demonstration vor dem Einkaufszentrum Schöneweide versammelt. Zwischenfälle habe es aber nicht gegeben. Das Register Treptow-Köpenick, das rechtsextreme Vorfälle im Bezirk auswertet, hat für den Zeitraum Januar bis Juni 69 Vorfälle gezählt – die meisten davon Propagandaaktionen.

( ddp/hed )