Mehr als 100 Mal musste die Berliner Verkehrslenkung seit Mai 2008 Fahrstreifen vor dem Tunnel Ortsteil Britz oder Auffahrten sperren, mehrfach musste der Tunnel ganz geschlossen werden. Der Verkehr auf der A 113 löst die Probleme aus.

Der Tunnel Ortsteil Britz hat sich seit Eröffnung der durchgehenden Autobahn A113 zum Nadelöhr entwickelt. Im vergangenen Jahr musste der Tunnel an der Stadtautobahn (A100) zwölf Mal gesperrt werden, weil das Verkehrsaufkommen zu groß war. Drei Sperrungen – alle in nördlicher Fahrtrichtung – lagen vor der Eröffnung der Schönefeld-Autobahn im Mai 2008. Neun Mal musste der Tunnel nach der Freigabe gesperrt werden, davon acht Mal in Richtung Innenstadt. Das geht aus der Antwort der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auf eine Parlamentsanfrage der Grünen hervor.

Eine Tendenz, die sich fortsetzt. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurde der Tunnel bereits zehn Mal wegen hohem Verkehrsaufkommen gesperrt. In acht Fällen war die nördliche Fahrtrichtung betroffen. Noch häufiger musste die Verkehrslenkung eingreifen, um einen Rückstau im Tunnel zu verhindern. Je nach Verkehrslage kann die Behörde einzelne Fahrstreifen vor dem Tunnel oder die Auffahrten Britzer Damm und Buschkrugallee kurzfristig sperren. Von November 2007 bis Mai 2008 war das nur in 25 Fällen nötig. Seitdem musste die Verkehrslenkung bereits 118-mal eingreifen.

Nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung kann der Tunnel pro Stunde maximal 5500 bis 6000 Autos aufnehmen. Wird eine kritische Zahl erreicht, kann der Verkehr über die automatischen Verkehrsbeeinflussungsanlagen dosiert werden.

Der jüngste Abschnitt der Autobahn A113 wurde am 23. Mai 2008 eröffnet. Während der Autoverkehr auf benachbarten Straßen seither erkennbar zurückging, stieg die Belastung auf dem Autobahnnetz. Sorgen macht Kritikern vor allem, dass immer mehr Lastwagen die Route durch die Innenstadt wählen. Der ADAC spricht von einem Anstieg des Schwerlastverkehrs auf der Stadtautobahn um 20 Prozent.