Statistik

Erstmals weniger Gewalttaten an Berliner Schulen

Mobbing, Prügeleien und Drohungen an Berliner Schulen nehmen ab. Zum ersten Mal seit Jahren ist die Zahl der gemeldeten Gewalttaten rückläufig. Im Schuljahr 2007/08 wurden 1632 Fälle registriert, 100 weniger als im Vorjahr. Offenbar sind es eher die jüngeren Schüler, die treten und schlagen.

Im Schuljahr 2007/2008 wurden 1632 Fälle von Gewalt an Berliner Schulen registriert. Das sind knapp 100 weniger als im Vorjahr. Der Rückgang liegt bei sechs Prozent. Allerdings übertrifft die Zahl immer noch die Werte von 2006/2007 (1573 Fälle). Im laufenden Schuljahr setzt sich der rückläufige Trend fort. Im ersten Halbjahr 2008/2009 wurden 739 Gewaltvorfälle gemeldet, im Vorjahr waren es noch 786. Das geht aus dem von der Bildungsverwaltung veröffentlichten Gewaltpräventionsbericht 2009 her.

2007/2008 gab es 1060 Fälle von körperlicher Gewalt (65 Prozent aller Vorkommnisse): Kinder und Jugendliche haben andere geschlagen, getreten, gewürgt. In 310 Fällen, also 19 Prozent, ging es um Bedrohungen. In 349 Fällen waren Lehrer oder andere Mitarbeiter einer Schule Opfer der Gewalt.

Wie in den Vorjahren kommen die meisten Gewaltmeldungen aus Grundschulen. 2007/2008 waren es 613 Fälle. Sonderschulen meldeten 331 Vorkommnisse, Hauptschulen 241, Gymnasien 85 und Realschulen 66. Bei den Berufsschulen wurden 86 Gewaltvorfälle registriert.

In der Liste der Bezirke ist Mitte mit 285 Gewaltmeldungen an Schulen der Negativ-Spitzenreiter, gefolgt von Neukölln (260 Fälle).

In 86 Prozent aller Gewaltmeldungen sind Jungen und junge Männer die Täter. In 70 Prozent sind sie auch Opfer. Hoch ist die Gewaltbereitschaft bei Schülern aus Migrantenfamilien. Sie machen 30 Prozent aller Berliner Schüler aus. Ihr Anteil an den Gewalttaten liegt jedoch bei etwa 50Prozent. In 111 Fällen von gefährlicher Körperverletzung waren Kinder und Jugendliche nicht deutscher Herkunft die Täter; 87 dieser Taten wurden von Kindern und Jugendlichen aus deutschsprachigen Familien begangen.

( BMO )