„Der Wohnungsmarkt in Berlin ist nicht angespannt. Deswegen rechnen wir nicht mit deutlichen Mietsteigerungen“, sagte Michael Gaenzer, Sprecher der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau. Die Gesobau versorgt mehr als 100000 Mieter in 40 Wohnungen im Berliner Norden, unter anderem im Märkischen Viertel in Reinickendorf. Das Problem sind dort die Warmkosten. „Die Betriebskosten sind in den letzten Jahren um 3,50 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Jetzt sollen energetisch hochwertige Sanierungen dafür sorgen, dass diese Entwicklung gebremst wird“, sagte Gaenzer. Im Märkischen Viertel werden 440 Millionen Euro in eine bessere Wärmedämmung der Wohnungen und für neue Fenster investiert. Die durchschnittliche Miete lag 2008 bei 4,36 Euro pro Quadratmeter und Monat. Durch die bessere Wärmedämmung wird sich die Kaltmiete wahrscheinlich erhöhen. „Die Mieter werden aber langfristig von den Sanierungen finanziell profitieren“, so Gaenzer.
Auch bei der Degewo müssen sich die Mieter auf einen leichten Anstieg der Mieten einstellen. Sprecher Michael Zarth sagte, es gebe auch in der Zukunft einen eher moderaten Anstieg. „Berlins unterschiedliche Wohngegenden sorgen bei den Preisen für große Unterschiede. In manchen Lagen steigen die Mieten nur ein bisschen, in anderen steigen sie wiederum überhaupt nicht. Diese Mischung sorgt für die moderate Preisentwicklung.“ Die Degewo bewirtschaftet rund 18000 Wohnungen im Nordosten der Stadt. Die Mieten haben sich hier von durchschnittlich 4,80 Euro pro Quadratmeter im vergangenen Jahr auf aktuell 4,83 Euro pro Quadratmeter erhöht. Damit entsprechen sie dem Durchschnittswert des aktuellen Berliner Mietspiegels.
Die Gewobag gab Zahlen an, die unter dem Berliner Durchschnitt liegen. 4,74 Euro Miete kostet hier der Quadratmeter, einschließlich der öffentlich geförderten Bestände. Volker Hartig, Sprecher der Gewobag sagte: „Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft unsere moderate Mietenpolitik fortsetzen können.“ Konkrete Angaben über geplante Anhebungen der Mieten wollten die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften nicht mitteilen.
Die Wohnungsbestände der Howoge liegen hauptsächlich in Lichtenberg. Sie sanierte fast alle ihrer 48000 Wohnungen und erhöhte in den beiden vergangenen Jahren ihre Mieten von 5,07 auf 5,12 Euro pro Quadratmeter. „Die Betriebskosten liegen jedoch bei 1,96 Euro pro Quadratmeter“, sagte Sprecherin Angela Reute.