Abfall

Durchwachsenes Wetter mindert die Grill-Lust

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Am Wochenende hatte der Tiergarten eine kleine Atempause. Bei nur einem Sonnentag hielt sich die Grilllust der Berliner in Grenzen und die Hinterlassenschaften auch. Die aufgestellten Müllcontainer reichten diesmal aus. Dennoch blieb Abfall liegen.

Das Wetter meinte es am Wochenende relativ gut mit dem Großen Tiergarten. Am Sonnabend kletterten die Temperaturen lediglich auf 12 bis 16 Grad, es fielen sogar ein paar Regentropfen. Erst am Sonntagmittag herrschte mit bis zu 22 Grad und Sonnenschein Grillwetter – und damit wurden die Werte für Berlins schönsten und zentralsten Park kritisch. Schnell stieg eine Vielzahl von Rauchfahnen von Holzkohlegrills in den blauen Himmel.

Nichts befördert die Invasion der Griller auf das Grün in Sichtweite des Kanzleramtes mehr, als strahlender Sonnenschein am Wochenende. Und so hielten sich die Hinterlassenschaften der Griller bei nur einem Sonnentag verhältnismäßig im Rahmen, die Kapazität der aufgestellten Müllcontainer im offiziellen Grillgebiet zwischen John-Foster-Dulles-Allee, Großer Querallee, Straße des 17. Juni und Spreeweg reichte aus.

Dennoch war es einigen Ausflüglern am Ende des Tages offenbar zu mühsam, die benutzten Pappteller, leeren Bierflaschen, Einweg-Grills und Kohlereste, wenn schon nicht wie vorgeschrieben zu Hause, so doch wenigstens in den Containern zu entsorgen. Einige Rasenbereiche waren erneut mit Abfall bedeckt.

Von den strengeren Grill-Kontrollen, die der stellvertretende Bürgermeister und Wirtschaftsstadtrat von Mitte, Joachim Zeller (CDU), am vorangegangenen Wochenende angekündigt hatte, war am Sonntag indes nicht viel zu sehen. „Wir haben hier noch keine Uniformierten gesehen“, sagten Maya Hellweg und ihre Freundin Karin Spier aus München. Angesichts der lediglich 43 Ordnungsamtsmitarbeiter im Außendienst, die nach Auskunft des Wirtschaftsstadtrates für ein Gebiet von 39 Quadratkilometern zuständig sind, ist das jedoch kaum verwunderlich. Die beiden Touristinnen aus der bayerischen Landeshauptstadt waren erstaunt, dass das Grillen im Tiergarten überhaupt erlaubt ist. „Im Englischen Garten bei uns ist Grillen verboten“, sagten sie. Lediglich an einigen Strandabschnitten der Isar sei es gestattet.

Das Grill-Problem in Großen Tiergarten ist in erster Linie ein Abfall-Problem. Bis zu 20 Tonnen Müll kommen an einem schönen Wochenende zusammen – die Kosten von rund 15000 Euro für die Entsorgung muss der Bezirk zahlen.

Wirtschaftsstadtrat Zeller unterstützt deshalb den von der CDU-Fraktion ins Abgeordnetenhaus eingebrachten Antrag, die Park-Griller mit einer Abgabe in Höhe von fünf Euro pro Grill an den Entsorgungskosten zu beteiligen.

( ij )