Die Berliner Polizei hat in den vergangenen zwei Wochen im gesamten Stadtgebiet intensive Kontrollen von Radfahrern durchgeführt. Ziel dieser Schwerpunktaktion war es, mit Beginn der Radfahrersaison für mehr gegenseitige Rücksicht zwischen Radlern, Fußgängern und Kraftfahrern zu werben.
8945 Radfahrer wurden dabei angehalten und überprüft. Gegen 4114 Verkehrsteilnehmer schrieben die Beamten Ordnungswidrigkeitsanzeigen, weil sie z.B. Gehwege oder Fußgängerzonen befuhren (907), sich auf Radwegen verbotenerweise in Gegenrichtung bewegten (457) oder rotes Ampellicht missachteten (1793). Darüber hinaus wiesen 1083 Fahrräder so erhebliche Mängel auf, dass Mängelberichte gefertigt werden mussten. Auch wurden wieder vier so genannte "Fixies" festgestellt, Fahrräder ohne jegliche Sicherheitsausstattung wie Bremsen, Beleuchtung und Klingel. Die Fahrer müssen bei wiederholtem Antreffen mit der Sicherstellung ihrer Räder rechnen.
Weil alle Fahrräder auch auf die Eigentumsverhältnisse hin überprüft wurden, konnten elf bei Diebstählen entwendete Räder aufgefunden werden.
Insgesamt wurden auch 1574 Autofahrer angehalten, weil sie sich gegenüber Radfahrern falsch verhalten hatten. 68 wurden zum Beispiel angezeigt, weil sie beim Rechtsabbiegen den Vorrang parallel fahrender Radfahrer ignoriert hatten. Weitere 140 Kraftfahrer missachteten das Rotlicht an den überwachten Kreuzungen.
Trotz der positiven Entwicklung zu einer sinkenden Zahl von Verkehrsunfällen mit Beteiligung von Radfahrern im vergangenen Jahr verunglückten immer noch 4834 Radfahrer. Insbesondere das Befahren von Gehwegen durch Radfahrer und die Benutzung von Radwegen in verbotener Richtung sind oft die Ursache. Besonders gefährlich ist das massenhaft zu beobachtende Missachten roten Ampellichts. Kraftfahrzeugführer gefährden Radfahrer überwiegend durch gefährliches Fehlverhalten beim Abbiegen und durch Missachten der Vorfahrt.
Die Berliner Polizei appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, Umsicht und gegenseitige Rücksichtnahme zu zeigen, insbesondere dort, wo sich die Wege von Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrern kreuzen.