Berliner Clubs

Maria am Ostbahnhof muss weiterziehen

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Sabine Flatau

Seit acht Jahren hat der Club "Maria am Ostbahnhof" sein Domizil in einer Industriehalle am Stralauer Platz Ecke Schillingbrücke in Friedrichshain. Zuvor musste der Club aus dem ehemaligen Postbahnhof ausziehen. Die Reise dürfte weitergehen. Denn das Areal am Stralauer Platz wurde jetzt verkauft.

Die Immobilie am Stralauer Platz Ecke Schillingbrücke in Friedrichshain steht vor dem Verkauf. Seit acht Jahren hat der Club „Maria am Ostbahnhof“ sein Domizil auf dem Gelände. Es sei ein „sehr nachgefragtes Grundstück, für das wir zahlreiche belastbare Angebote von Entwicklern und Investoren erhalten haben“, sagt Irina Dähne, Sprecherin des Liegenschaftsfonds. Der Fonds hatte die landeseigene Immobilie in einem Bieterverfahren bis Ende Februar zum Verkauf ausgeschrieben.

Der Höchstbietende, der außerdem auch zahlungsfähig ist, soll die 8500 Quadratmeter große Fläche bekommen. Die Verhandlungen sind im Gange. Ein Abschlussdatum gebe es noch nicht, sagt Irina Dähne. Der künftige Besitzer kann auf dem Grundstück am Spreeufer sechs- bis achtgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser bauen. In Absprache mit dem Bezirksamt ist festgelegt, dass 45 Prozent des Areals Grünfläche sein sollen und dass eine Geschossfläche von maximal 21500 Quadratmetern entstehen kann. Eine öffentliche Uferpromenade ist vorgesehen.

„Maria am Ostbahnhof“ ist einer der bekanntesten Berliner Clubs mit dem Schwerpunkt elektronische Musik. 2002 zog er in eine alte Fabrikhalle auf dem Grundstück am Stralauer Platz, nachdem er seinen vorherigen Standort im Postbahnhof verlassen musste. Diese Halle kann laut Grundstücksexposé abgerissen werden. „Maria“-Gründer Benjamin Biel war zunäcnhst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Der Club-Betreiber habe bereits während des Bieterverfahrens mitgeteilt, dass er bei Verkauf und Bebauung des Grundstücks weiterziehen werde, sagt Liegenschaftsfonds-Sprecherin Dähne. Der Club werde vertragsgerecht über den Verkauf informiert und bekomme genügend Zeit, sich neu zu orientieren.

Die Initiative „Mediaspree versenken“ hat in einem Treffen mit dem Liegenschaftsfonds Ende März gefordert, das Bieterverfahren aufzugeben. Die Positionen seien kontrovers geblieben, sagt Paul-Martin Richter von „Mediaspree versenken“. Dennoch hätten sich die Vertreter des Fonds Zeit für die Initiative genommen.