Zwei Wochen vor den Demonstrationen zum 1. Mai ist erneut eine unangemeldete Demonstration der Hausbesetzer-Szene durch Kreuzberg gezogen. Außerdem gab es in Treptow und Friedrichshain weitere Brandanschläge auf Autos.
Rund 130 Menschen demonstrierten am späten Donnerstagabend in Kreuzberg friedlich gegen die Räumung eines besetzten Hauses in Erfurt, teilte die Polizei mit. Sie zogen von der Köpenicker Straße zum Heinrichplatz.
In der Nacht zündeten unbekannte Täter zwei Autos an. Kurz nach Mitternacht brannte ein Auto in der Bulgarischen Straße in Treptow, gut drei Stunden später meldeten Passanten einen Brand in der Rigaer Straße in Friedrichshain. Gegen 23 Uhr wurde ein Polizeiauto in Friedrichshain mit Farbeiern beworfen. Zwei Stunden später zündeten etwa 15 Menschen ein Feuer auf einem Bürgersteig in der Liebigstraße an. Die Polizei löschte die Flammen. Kurz darauf brannte es erneut. Verletzt wurde niemand.
Seit Jahresbeginn wurden in Berlin bislang 34 Brandanschläge registriert, bei denen mehr als 70 Autos brannten. In der ersten April-Woche randalierten rund 100 vermummte Menschen in Mitte. Besonders rund um den 1. Mai gibt es in Berlin immer wieder Gewaltausbrüche von Mitgliedern der linksautonomen Szene. Polizeipräsident Dieter Glietsch sah die sich häufenden Ausschreitungen zuletzt nicht als Zeichen für ein Erstarken der autonomen Szene. „Aber sie lebt ihre stets vorhandene Gewaltbereitschaft zur Zeit intensiver aus“, sagte Glietsch. dpa/sei