Noch vor einer Woche hatte der Stadtplanungsausschuss Friedrichshain-Kreuzberg auf Anregung der Linken beschlossen, dass auf dem Wagenburg-Gelände an der Revaler Straße eine Sport- und Freizeitanlage gebaut werden soll. Nach heftigen Protesten haben die Linken schnell eingelenkt.

Die bedrohliche Situation für die Wagenburg Laster & Hänger in Friedrichshain hat sich innerhalb weniger Tage entschärft. Noch vor einer Woche hatte der Stadtplanungsausschuss Friedrichshain-Kreuzberg auf Anregung der Linken beschlossen, dass auf dem Wagenburg-Gelände an der Revaler Straße eine Sport- und Freizeitanlage gebaut werden soll.

Ab 2011 sollen dafür Investitionsmittel bereitgestellt werden. Das würde für die 30 Bewohner der Wagenburg, die dort seit 2001 geduldet wird, den Abzug bedeuten.

Nach heftigen Protesten der Rollheimer und anderer Gruppen haben die Linken schnell eingelenkt. Am vergangenen Mittwoch präsentierten sie in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gleich zwei neue Anträge. Einer sieht vor, dass die Wagenburg einen langfristigen Nutzungsvertrag für das Areal bekommt. Der andere schlägt vor, dass die Sport- und Freizeitanlage auf dem nahe gelegenen Gelände des Reichsbahn-Ausbesserungswerks (RAW) entstehen soll. Dort will der Investor R.E.D. Development GmbH ein autofreies Wohngebiet schaffen.

Die beiden neuen Anträge sind jedoch noch nicht beschlossen. Alle Parteien in der BVV einigten sich darauf, die Vorschläge zunächst in den Ausschüssen für Stadtplanung und für Sport zu diskutieren. Dazu sollen beide Gremien gemeinsam tagen. Die Rollheimer waren fast vollständig zur BVV-Sitzung am Mittwoch gekommen. "Wir begrüßen die Entwicklung und die veränderte Position der Linken", sagt Raimar Mewis, langjähriger Bewohner von Laster & Hänger. "Eine Lösung ist aber erst dann gefunden, wenn es verbindliche BVV-Beschlüsse gibt."